Jack London - Feuer auf See

Feuer auf See

„Als er die Reling erreicht hatte, warf er einen Blick auf die hohen Masten und dann auf die Pumpen. Sie arbeiteten nicht. Dem großen Schiffe schien nichts geschehen zu sein, und er fragte sich, warum es das Notsignal gehißt hätte. Er dachte an seine glücklichen Insulaner und hoffte, daß es keine Krankheit wäre. Vielleicht waren das Wasser oder die Vorräte auf dem Schiffe ausgegangen. Er begrüßte den Kapitän, dessen hageres Gesicht und sorgenschwere Augen kein Hehl machten aus dem Unglück, welcher Art es nun sein mochte. In demselben Augenblick spürte der Mann einen feinen, fast unmerklichen Geruch.“

Zitat aus „Feuer auf See“

„Feuer auf See“ – Zusammenfassung

Das Schiff Pyrenees inspierierte zu Feuer auf See

In Jack Londons „Feuer auf See“ (engl. Originaltitel: The Seed of McCoy) entfaltet sich eine spannungsgeladene Erzählung um das Schicksal des Schiffes „Pyrenees“, das auf einer Reise durch die Südsee von einem schweren Unglück heimgesucht wird. Das Schiff, tief im Wasser liegend und schwer beladen mit Weizen, wird von einem Mann namens McCoy betreten, der aus einem kleinen Auslegerkanu an Bord kommt. McCoy, ein erfahrener Seefahrer und Kenner der Südsee, bemerkt sofort einen ungewöhnlichen, feinen Rauchgeruch. Als er das Deck erreicht, erkennt er, dass das Schiff brennt.

Die „Pyrenees“ befindet sich bereits in einer schwierigen Lage, kämpfend gegen widrige Strömungen und unvorhersehbare Winde. McCoy, der sich später als der Gouverneur von Pitcairn offenbart, übernimmt die Führung unter diesen extremen Bedingungen. Trotz der schwierigen Umstände bewahrt McCoy eine bemerkenswerte Ruhe und steuert das Schiff mit einer Mischung aus geschicktem Navigieren und tiefer Kenntnis der lokalen Gewässer. Er versucht, das Schiff durch die gefährlichen Gewässer der Südsee zu manövrieren, während das Feuer immer mehr um sich greift und die Situation zunehmend verzweifelter wird.

Das Feuer breitet sich rasch aus, angefacht durch die schwere Ladung und die Holzkonstruktion des Schiffes. McCoy und die Mannschaft kämpfen darum, die Flammen einzudämmen, doch trotz ihrer Anstrengungen wird das Feuer immer stärker. McCoy leitet das Schiff schließlich auf einen Sandstrand einer kleinen Insel, wo es sicher auf Grund läuft. Die Mannschaft kann in Sicherheit gebracht werden, doch die „Pyrenees“ ist verloren.

Die Evakuierung der Mannschaft ist dramatisch und gefährlich. McCoy, der zuletzt das Schiff verlässt, sorgt dafür, dass jeder an Bord in die bereitstehenden Rettungsboote gelangt, bevor er selbst das brennende Wrack verlässt. Seine ruhige und entschlossene Art während des gesamten Vorfalls hat vielen das Leben gerettet und die Katastrophe so gering wie möglich gehalten.

Nachdem sie sicher an Land sind, reflektiert McCoy über die Ereignisse und die Herausforderungen, die noch vor ihm liegen, insbesondere seine Rückkehr nach Pitcairn. Trotz der erfolgreichen Rettung aller Besatzungsmitglieder steht McCoy vor der persönlichen Herausforderung, einen Weg zurück nach Hause zu finden, während er die Ereignisse verarbeitet und plant, was als Nächstes zu tun ist.

„Feuer auf See“ ist eine Geschichte über Mut, Führung und das Überleben unter extremen Bedingungen, die die unvorhersehbare Natur des Meeres und die Gefahren der Seefahrt hervorhebt. McCoy, als zentraler Charakter, verkörpert die Qualitäten eines wahren Führers – Gelassenheit unter Druck, schnelles Denken und eine tiefe Fürsorge für seine Mannschaft.

Feuer auf See – Buch

Jack London.
Feuer auf See.
Übersetzt von Erwin Magnus.
Erstdruck dieser Übersetzung in: Jack London. Südsee-Geschichten, Gyldendal Verlag, Berlin 1924. (Original in: South Sea Tales 1911)Durchgesehener Neusatz. Diese Ausgabe folgt: Jack London. Südsee-Geschichten, Büchergilde Gutenberg, Berlin 1934.

Neuausgabe, LIWI Verlag, Göttingen 2020.
LIWI Literatur- und Wissenschaftsverlag

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Verfasst von Thomas Löding, LIWI Blog, zuletzt aktualisiert am 15. Juni 2024