Lockruf des Goldes
„In allen Ländern, wo das Leben ein Glücksspiel ist, das leichtsinnig beiseitegeworfen wird, verfallen die Leute, um sich zu zerstreuen und zu vergnügen, fast automatisch dem Spiel. Am Yukon verspielte man das Leben für Gold, und wer das Gold aus der Erde gewann, verspielte es wieder an einen anderen. Und Elam Harnish machte keine Ausnahme.“
Lockruf des Goldes – Zusammenfassung
„Lockruf des Goldes“, auch bekannt unter dem Originaltitel „Burning Daylight“, ist ein Roman von Jack London aus dem Jahr 1910. Er zählt zu Londons erfolgreichsten Werken und spiegelt das abenteuerliche und risikoreiche Leben während des Goldrausches wider.
Die Geschichte beginnt im Jahr 1893 im Yukon Territory, Kanada, wo der Protagonist Elam Harnish, bekannt unter dem Spitznamen „Burning Daylight“, als der erfolgreichste Goldsucher unter seinen Zeitgenossen gilt. Seine Abenteuer führen ihn zu einem außerordentlichen Goldfund, der ihn zum Minenbesitzer und wohlhabenden Mann macht. Getrieben von Ambitionen und dem Wunsch nach größerem Erfolg, verlässt Harnish den Yukon und wendet sich den Finanzmärkten der New Yorker Börse zu.
In New York wird Harnish mit einer Welt konfrontiert, die stark von seiner bisherigen abweicht. Hier begegnet er Gier, Betrug und einer Menschensicht, die von Verachtung und Grausamkeit geprägt ist. Diese neuen Herausforderungen stellen sein Wertesystem auf die Probe und führen zu einer tiefgreifenden persönlichen Krise.
Die Wende in seinem Leben kommt, als er seine ehemalige Sekretärin wiedertrifft. Zusammen mit ihr entscheidet er sich, dem materialistischen und unbarmherzigen Leben der Großstadt den Rücken zu kehren. Sie ziehen auf eine Ranch, wo sie ein einfacheres und erfüllteres Leben beginnen. Diese Entscheidung markiert Harnishs Rückkehr zu seinen ursprünglichen Werten und seinem Bedürfnis nach einem authentischen, naturverbundenen Dasein.
„Lockruf des Goldes“ ist eine Geschichte über Aufstieg und Fall, über die Suche nach Glück und die Bedeutung von wahren menschlichen Werten gegenüber materiellem Reichtum. Der Roman illustriert eindrücklich, wie externe Einflüsse und innere Moralvorstellungen das Leben eines Menschen formen und verändern können.
„Lockruf des Goldes“ – Über den Verfasser Jack London
Jack London, geboren am 12. Januar 1876 in San Francisco, Kalifornien, und gestorben am 22. November 1916, war ein amerikanischer Schriftsteller und Journalist, der vor allem durch seine Abenteuerromane und Erzählungen aus der Wildnis bekannt wurde. Er zählt zu den ersten amerikanischen Autoren, die durch das Schreiben eine finanzielle Unabhängigkeit erreichten.
London wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und begann schon früh, seine Erfahrungen aus verschiedenen Gelegenheitsjobs in seine Geschichten einfließen zu lassen. Sein Durchbruch gelang ihm mit „Ruf der Wildnis“ (1903), einer Erzählung über einen Hund, der in die brutalen Bedingungen des Klondike Goldrauschs verschlagen wird. Dieses Thema des Überlebenskampfes und der Rückkehr zur Natur zieht sich wie ein roter Faden durch sein gesamtes Werk.
Mit „Lockruf des Goldes“, veröffentlicht im Jahr 1910, erreichte London einen weiteren Höhepunkt seiner Karriere. Der Roman wurde sein meistverkauftes Buch zu Lebzeiten und spiegelt seine persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen während des Klondike Goldrausches wider, an dem er selbst teilgenommen hatte. London verarbeitete in diesem Werk auch seine Kritik an der kapitalistischen Gesellschaft und der Entmenschlichung, die er in den Städten beobachtete.
Neben seinen literarischen Erfolgen war London auch politisch aktiv und setzte sich für sozialistische Ideen ein. Sein Engagement für soziale Gerechtigkeit und sein kritischer Blick auf die amerikanische Gesellschaft inspirierten viele seiner Geschichten.
Jack Londons Schreibstil ist geprägt von einer direkten, ungeschönten Sprache und einer tiefen Empathie für seine oft außergewöhnlichen Charaktere. Seine Werke haben bis heute nichts von ihrer Aktualität und ihrem emotionalen Impact verloren und machen ihn zu einer unvergesslichen Stimme in der amerikanischen Literaturgeschichte.
„Lockruf des Goldes“ – Häufige Fragen
Wer ist der Hauptcharakter in „Lockruf des Goldes“?
Der Hauptcharakter in „Lockruf des Goldes“ ist Elam Harnish, besser bekannt unter seinem Spitznamen „Burning Daylight“. Er ist im Roman als äußerst erfolgreicher und zäher Goldsucher dargestellt, der später zum Minenbesitzer und geschäftstüchtigen Unternehmer aufsteigt.
In welchem Jahr wurde „Lockruf des Goldes“ veröffentlicht?
Der Roman „Lockruf des Goldes“ wurde erstmals im Jahr 1910 veröffentlicht und avancierte schnell zum meistverkauften Buch Jack Londons während seiner Lebzeiten.
Wie endet „Lockruf des Goldes“?
Am Ende des Romans kehrt Elam Harnish der korrupten und grausamen Geschäftswelt New Yorks den Rücken zu und zieht mit seiner ehemaligen Sekretärin auf eine Ranch. Dort beginnen sie ein neues Leben, das von Einfachheit und einer Rückkehr zu grundlegenden menschlichen Werten geprägt ist.
Welche realen Personen inspirierten die Figur von Elam Harnish?
Elam Harnish wurde von zwei realen Personen inspiriert: Borax Smith, einem Unternehmer aus Oakland, und einem Goldsucher namens Elam Harnish, der auch als „Burning Daylight“ bekannt war. Dieser traf Jack London tatsächlich im Yukon und half ihm während einer Krankheit.
Wurde „Lockruf des Goldes“ verfilmt?
Ja, „Lockruf des Goldes“ wurde mehrmals verfilmt. Die bekanntesten Adaptionen sind die Filme von 1914, 1920, 1928 und eine TV-Serie aus dem Jahr 1975. Jede dieser Versionen bietet eine eigene Interpretation der Geschichte von Elam Harnish. Hier der erste Teil der TV-Serie:
Wie wurde der Roman beim Publikum aufgenommen?
„Lockruf des Goldes“ war bei seiner Veröffentlichung ein enormer kommerzieller Erfolg und verkaufte allein im ersten Jahr nach seiner Publikation 164.000 Exemplare. Er bleibt einer der populärsten Romane Jack Londons und wird auch heute noch für seine Darstellung des amerikanischen Traums und der damit verbundenen Korrumpierbarkeit geschätzt.
„Lockruf des Goldes“ – Buch
Jack London.
Lockruf des Goldes.
Amerikanische Erstausgabe unter dem Titel „Burning Daylight“, Macmillan, New York 1910.
Hier in der Übersetzung von Erwin Magnus.
Erstdruck dieser Übersetzung: Verlag Grethlien und Co., Leipzig 1926.
Durchgesehener Neusatz. Diese Ausgabe folgt: Büchergilde Gutenberg, Berlin 1937.
Vollständige Neuausgabe, LIWI Verlag, Göttingen 2019.
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