Jack London Meuterei auf der Elsinore

Meuterei auf der Elsinore

„Dann kamen die Blitze über uns. Sie badeten uns in ihren blauen Flammen, jedesmal minutenlang. Und unterdessen brüllte und dröhnte der Donner unaufhörlich. Es war ein unheimliches Schauspiel – hoch oben das schwarze Gerüst von Spieren und Masten, von allen Segeln entblößt. Darunter die Matrosen, die wie riesige Käfer herumkletterten, um die Rahesegel zu bergen. Die wenigen Segel unter ihnen, die noch gesetzt waren, schimmerten weiß, drohend, unheimlich …“.

Meuterei auf der Elsinore – Zusammenfassung

„Meuterei auf der Elsinore“ ist ein Roman von Jack London, der 1914 veröffentlicht wurde. Das Werk stützt sich teilweise auf Londons eigene Seefahrtserfahrungen während einer Reise um das Kap Hoorn auf dem Schiff Dirigo im Jahr 1912.

Handlung

Meuterei Cover Erstdruck

Nach dem Tod des Kapitäns kommt es auf dem Schiff Elsinore zu einem Machtkampf zwischen den beiden ranghöchsten, überlebenden Offizieren. Diese Auseinandersetzung eskaliert zu einer Meuterei unter der Mannschaft, wobei die Crew sich zwischen den beiden Offizieren aufteilt. Im Verlauf des Konflikts übernimmt der Ich-Erzähler des Romans schließlich die Kontrolle über das Schiff.

Während des Konflikts entwickelt sich der Erzähler zu einer starken Persönlichkeit, ähnlich wie die Figur in Londons früherem Werk „Der Seewolf“. Der Roman spiegelt auch einige der komplexeren und kontroverseren Weltanschauungen Londons wider, darunter ausgeprägt rechte Ansichten.

Charaktere

Ein wichtiger Charakter im Buch ist „De Casseres“, der nihilistische Ansichten vertritt, ähnlich den Ideen des französischen Philosophen Jules de Gaultier. Diese Figur basiert auf Benjamin De Casseres, einem realen Freund und Journalisten, den London kannte.

Adaptionen

„Meuterei auf der Elsinore“ wurde mehrfach verfilmt. Bereits 1920 entstand eine amerikanische Stummfilmversion unter dem Titel „The Mutiny of the Elisnore“. Zudem wurden zwei Tonfilmversionen gedreht: die französische Adaption „Les mutinés de l’Elseneur“ von 1936, inszeniert von Pierre Chenal, und ein britischer Film aus dem Jahr 1937.

Jack London – Seefahrer und Schriftsteller

Jack London – Seefahrer und Schriftsteller

Jack London war nicht nur ein renommierter amerikanischer Schriftsteller, sondern auch ein erfahrener Seefahrer, dessen maritime Abenteuer tiefgreifenden Einfluss auf sein literarisches Schaffen hatten. Geboren am 12. Januar 1876 in San Francisco, Kalifornien, entwickelte London schon früh eine Leidenschaft für das Meer und die Abenteuer, die es bietet.

Frühe maritime Erfahrungen

London’s frühe Jahre waren geprägt von harter Arbeit und einem ungestümen Drang nach Abenteuer. Im Alter von 17 Jahren heuerte er auf einem Robbenfänger an und segelte nach Japan und in den Nordpazifik. Diese Erfahrungen prägten nicht nur seinen Charakter, sondern auch seinen Schreibstil, der für seine lebhaften Beschreibungen und sein tiefes Verständnis für die Natur und das harte Leben auf See bekannt ist.

Seereisen und literarische Inspiration

Einer der Wendepunkte in Londons Leben war seine Teilnahme am Klondike-Goldrausch Ende der 1890er Jahre, die ihn in den hohen Norden und später zu weiteren Seereisen führte. Seine Reise um das Kap Hoorn auf dem Segelschiff „Dirigo“ im Jahr 1912 war besonders prägend. Die dabei gesammelten Eindrücke und Erfahrungen flossen in mehrere seiner Werke ein, darunter „The Mutiny of the Elsinore“, das direkt von dieser Reise inspiriert wurde.

Einfluss des Seefahrerlebens auf sein Werk

Londons Werke zeichnen sich durch eine tiefe Empathie für die Arbeiter und die Unterdrückten sowie durch ein leidenschaftliches Interesse an sozialer Gerechtigkeit aus. Seine Zeit auf See vermittelte ihm ein Verständnis für die Mannschaftsdynamik und die oft brutale Realität des Lebens fernab der Zivilisation, was in Romanen wie „Der Seewolf“ und vielen seiner Kurzgeschichten zum Ausdruck kommt.

Nachwirkung

Jack London starb jung, am 22. November 1916, hinterließ jedoch ein beeindruckendes literarisches Erbe, das stark von seinen Seefahrterfahrungen beeinflusst ist. Seine Bücher und Geschichten haben bis heute Bestand und inspirieren weiterhin Leser und Schriftsteller weltweit mit ihrer rohen Kraft und ihrer unerschrockenen Erkundung des menschlichen Geistes. Londons Leben und Werk bleiben ein leuchtendes Beispiel dafür, wie tiefgreifende persönliche Erfahrungen zu zeitloser Literatur führen können.

Meuterei auf der Elsinore – Buch

Jack London.
Meuterei auf der Elsinore.
Übersetzt von Erwin Magnus.
Erstdruck: Universitas Deutsche Verlags-Aktiengesellschaft, Berlin 1932.
Durchgesehener Neusatz, diese Ausgabe folgt: Büchergilde Gutenberg, Berlin 1937.
Originaltitel: The Mutiny of the Elsinore, Macmillan und Co., New York 1914.

Neuausgabe, LIWI Verlag, Göttingen 2020.
LIWI Literatur- und Wissenschaftsverlag

Produktdetails
EAN: 9783965422940
ISBN: 3965422944
Übersetzt von Erwin Magnus. Paperback.
April 2020 – 160 Seiten

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