Stefan Zweig - Dickens - Das mitfühlende Genie. Eine Biografie

Dickens – Das mitfühlende Genie. Eine Biografie

„Dickens ist der höchste dichterische Ausdruck der englischen Tradition zwischen dem heroischen Jahrhundert Napoleons, der ruhmreichen Vergangenheit, und dem Imperialismus, dem Traum seiner Zukunft. (….) Erst wenn man aus tiefster Seele die hypokritische Borniertheit der viktorianischen Kultur haßt, kann man das Genie eines Menschen mit voller Bewunderung ermessen, der uns diese widerliche Welt der satten Behäbigkeit als interessant und fast liebenswert zu empfinden zwang, der die banalste Prosa des Lebens zu Poesie erlöste.“

Ein biografisches Meisterwerk: Die Lebensbeschreibung des Charles Dickens im berühmten, romanhaft-lebendigen Stil Stefan Zweigs.

Charles Dickens – Biografie

Charles Dickens, geboren am 7. Februar 1812 in Landport, Portsmouth, England, gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller der viktorianischen Ära. Seine Werke sind bekannt für ihre scharfe Kritik an sozialen Missständen, ihren Humor und ihre unvergesslichen Charaktere.

Frühe Jahre

  • Geboren als Kind von John und Elizabeth Dickens, erlebte Charles eine wechselhafte Kindheit, die seinen späteren Schreibstil und seine Themen stark prägten.
  • Im Jahr 1824, als Dickens gerade zwölf Jahre alt war, wurde sein Vater wegen Schulden ins Marshalsea Schuldgefängnis gesperrt. Diese Erfahrung verarbeitete Dickens später in seinem Roman Little Dorrit.

Bildung und erste Schritte als Schriftsteller

  • Charles erhielt nur eine sporadische formale Bildung, bevor er begann, als Bürojunge in einer Anwaltskanzlei zu arbeiten. Diese frühen Einblicke in das Rechtssystem und die städtischen Lebensbedingungen Londons flossen später in viele seiner Romane ein.
  • Er startete seine Karriere als Journalist beim Mirror of Parliament und beim Morning Chronicle. Seine scharfsinnigen Beobachtungen der englischen Gesellschaft halfen ihm, die sozialen Missstände zu beschreiben, die in seinen Romanen eine große Rolle spielen.

Literarischer Durchbruch

  • Dickens‘ erster Roman, Die Pickwickier, wurde 1836 veröffentlicht und war ein sofortiger Erfolg. Dies markierte den Beginn seiner Karriere als professioneller Schriftsteller.
  • Berühmt wurde er für seine tiefgreifenden sozialen Kommentare, die oft durch die Darstellung extremer Armut und Ungerechtigkeit zum Ausdruck kamen, wie in Oliver Twist und Nicholas Nickleby.

Erfolgreiche Jahre

  • Über die Jahre schrieb Dickens einige der berühmtesten Werke der englischen Literatur, darunter David Copperfield, Eine Geschichte aus zwei Städten und Große Erwartungen. Diese Werke sind nicht nur aufgrund ihrer erzählerischen Tiefe bekannt, sondern auch wegen ihrer lebhaften Charaktere und ihrer Kritik an der viktorianischen Gesellschaft.
  • Dickens war auch ein begnadeter Performer und veranstaltete oft öffentliche Lesungen seiner eigenen Werke, die enorm populär waren.

Persönliches Leben und Tod

  • Dickens heiratete 1836 Catherine Hogarth, mit der er zehn Kinder hatte. Die Ehe war jedoch unglücklich, und 1858 ließen sie sich trennen.
  • Im Laufe seiner Karriere setzte sich Dickens stark für soziale Reformen ein und unterstützte verschiedene philanthropische Unternehmungen, darunter die Gründung eines Heims für obdachlose Frauen.
  • Charles Dickens starb am 9. Juni 1870 an einem Schlaganfall und hinterließ ein unvollendetes Werk, Das Geheimnis des Edwin Drood. Sein Tod wurde als großer Verlust für die Literaturwelt angesehen und er wurde im Poet’s Corner der Westminster Abbey beigesetzt, ein Zeichen seiner Bedeutung in der englischen Kultur.

Charles Dickens bleibt eine zentrale Figur der Literaturgeschichte, dessen Werke noch heute gelesen und geschätzt werden, sowohl für ihre literarische Brillanz als auch für ihre sozialkritischen Einsichten.

Dickens – Das mitfühlende Genie. Eine Biografie.

Stefan Zweig - Dickens - Das mitfühlende Genie. Eine BiografieStefan Zweig.
Dickens – Das mitfühlende Genie. Eine Biografie.
Erstdruck unter dem Titel „Dickens“ in: Drei Meister. Balzac, Dickens, Dostojewski. Insel Verlag, Leipzig 1920.

Neuausgabe, durchgesehener Neusatz, LIWI Verlag, Göttingen 2020.
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Verfasst von Thomas Löding, LIWI Blog, zuletzt aktualisiert am 15. Juni 2024