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Friedrich Nietzsche Zitate: Liebe – Wahrheit – Moral
Entdecken Sie die Tiefe und Komplexität menschlicher Emotionen durch die Worte eines der größten Philosophen der Geschichte: Friedrich Nietzsche.
In unserer Sammlung erkunden wir Nietzsches faszinierende Perspektiven auf Liebe, Wahrheit und Moral – drei elementare Themen, die das menschliche Dasein prägen. Und manche seiner Weisheiten sind lebensbejahender, als man denkt – so etwa zu den Themen „Leben“ und „Musik“.
Tauchen Sie ein in seine Gedankenwelt, die zugleich herausfordernd und inspirierend ist.
Liebe
Also sprach Zarathustra
„Es ist wahr: Wir lieben das Leben, nicht, weil wir ans Leben, sondern ans Lieben gewöhnt sind. Es ist immer etwas Wahnsinn in der Liebe. Es ist aber auch immer etwas Vernunft im Wahnsinn.“ – 1. Teil; Vom Lesen und Schreiben
„Und hüte dich auch vor den Anfällen deiner Liebe! Zu schnell streckt der Einsame dem die Hand entgegen, der ihm begegnet.“ – 1. Teil; Vom Wege des Schaffenden
Wer ihn als einen Gott der Liebe preist, denkt nicht hoch genug von der Liebe selber.“ – 4. Teil; Außer Dienst
Zum Buch: Friedrich Nietzsche – Also sprach Zarathustra
Jenseits von Gut und Böse
„Nicht ihre Menschenliebe, sondern die Ohnmacht ihrer Menschenliebe hindert die Christen von heute, uns – zu verbrennen.“ – Aph. 104
„Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse.“ – Aph. 153
Zum Buch: Friedrich Nietzsche – Jenseits von Gut und Böse
„Die Schwachen und Missratnen sollen zu Grunde gehen: erster Satz unserer Menschenliebe. Und man soll ihnen noch dazu helfen.“ – Kapitel 2
Zum Buch: Friedrich Nietzsche – Der Antichrist
Wahrheit
Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne
„Was ist also Wahrheit? Ein bewegliches Heer von Metaphern, Metonymien, Anthropomorphismen kurz eine Summe von menschlichen Relationen, die, poetisch und rhetorisch gesteigert, übertragen, geschmückt wurden, und die nach langem Gebrauche einem Volke fest, canonisch und verbindlich dünken: die Wahrheiten sind Illusionen, von denen man vergessen hat, dass sie welche sind, Metaphern, die abgenutzt und sinnlich kraftlos geworden sind, Münzen, die ihr Bild verloren haben und nun als Metall, nicht mehr als Münzen in Betracht kommen.“
Zum Buch: Friedrich Nietzsche Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn
Unzeitgemäße Betrachtungen
„Der Wahrheit dienen wenige in Wahrheit, weil nur wenige den reinen Willen haben gerecht zu sein und selbst von diesen wieder die wenigsten die Kraft, gerecht sein zu können.“ – Zweites Stück, Kapitel 6
Menschliches, Allzumenschliches
„Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen.“ – I, Aph. 483
„Zeus wollte nämlich, dass der Mensch, auch noch so sehr durch die anderen Übel gequält, doch das Leben nicht wegwerfe, sondern fortfahre, sich immer von Neuem quälen zu lassen. Dazu gibt er dem Menschen die Hoffnung: sie ist in Wahrheit das übelste der Übel, weil sie die Qual der Menschen verlängert.“ – Menschliches, Allzumenschliches, Erster Band, Zweites Hauptstück, Nr. 71
Zum Buch: Friedrich Nietzsche – Menschliches, Allzumenschliches
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Die fröhliche Wissenschaft
Die mystischen Erklärungen gelten für tief; die Wahrheit ist, dass sie noch nicht einmal oberflächlich sind.“ – Mystische Erklärungen, Drittes Buch
„Nicht, wenn die Wahrheit schmutzig ist, sondern wenn sie seicht ist, steigt der Erkennende ungern in ihr Wasser.“ – 1. Teil; Von der Keuschheit
„Man lügt wohl mit dem Munde, aber mit dem Maule, das man dabei macht, sagt man doch noch die Wahrheit.“ – Aph. 166
Moral
Jenseits von Gut und Böse
»Die Erkenntnis um ihrer selbst willen« – das ist der letzte Fallstrick, den die Moral legt: damit verwickelt man sich noch einmal völlig in sie.“ – Aph. 64
„Es giebt gar keine moralischen Phänomene, sondern nur eine moralische Ausdeutung von Phänomenen….“ – Aph. 108
Zum Buch:
Götzen-Dämmerung
„Der getretene Wurm krümmt sich. So ist es klug. Er verringert damit die Wahrscheinlichkeit, von neuem getreten zu werden. In der Sprache der Moral: Demut.“ – Sprüche und Pfeile, 31.
„Schiller: oder der Moral-Trompeter von Säckingen.“ – Götzen-Dämmerung, Streifzüge eines Unzeitgemässen, 1.
Zum Buch: Friedrich Nietzsche Götzen-Dämmerung
Aus Briefen
„Ich fand die ganze liebe deutsche Bestie gegen mich anspringend – ich bin ihr nämlich durchaus nicht mehr »moralisch genug.«“ – an Hans Guido von Bülow, Anfang Dezember 1882, KSB 6: 344
Tod
Die fröhliche Wissenschaft
„Gott ist todt! Gott bleibt todt! Und wir haben ihn getödtet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder?“ – Der tolle Mensch, Drittes Buch
Leben
Also sprach Zarathustra
„Es ist wahr: Wir lieben das Leben, nicht, weil wir ans Leben, sondern ans Lieben gewöhnt sind. Es ist immer etwas Wahnsinn in der Liebe. Es ist aber auch immer etwas Vernunft im Wahnsinn.“ – 1. Teil; Vom Lesen und Schreiben
„Ich beschwöre euch, meine Brüder, bleibt der Erde treu und glaubt Denen nicht, welche euch von überirdischen Hoffnungen reden! Giftmischer sind es, ob sie es wissen oder nicht. Verächter des Lebens sind es, Absterbende und selber Vergiftete, deren die Erde müde ist: so mögen sie dahinfahren!“ – Zarathustras Vorrede
„Wahrlich, der Sonne gleich liebe ich das Leben und alle tiefen Meere. Und dies heißt mir Erkenntnis: alles Tiefe soll hinauf – zu meiner Höhe!“ – 2. Teil; Von der unbefleckten Erkenntnis
Zum Buch: Friedrich Nietzsche – Also sprach Zarathustra
Jenseits von Gut und Böse
„Ist das Leben nicht hundert Mal zu kurz, sich in ihm — zu langweilen?“ – Aph. 227
Zum Buch: Friedrich Nietzsche – Jenseits von Gut und Böse
Menschliches, Allzumenschliches
„Copien. — Nicht selten begegnet man Copien bedeutender Menschen; und den Meisten gefallen, wie bei Gemälden, so auch hier, die Copien besser als die Originale.“ – I, Aph. 294
„Im Kampf mit der Dummheit werden die billigsten und sanftesten Menschen zuletzt brutal.“ – I, Aph. 362
„Menschen, welche man nicht leiden kann, sucht man sich zu verdächtigen.“ – I, Aph. 557
„Tief denkende Menschen kommen sich im Verkehr mit anderen als Komödianten vor, weil sie sich da, um verstanden zu werden, immer erst eine Oberfläche anheucheln müssen.“ – II, 1. Aph. 232
„Zu den Dingen, welche einen Denker in Verzweiflung bringen können, gehört die Erkenntnis, dass das Unlogische für den Menschen nötig ist, und dass aus dem Unlogischen vieles Gutes entsteht.“ – I, Aph. 31.
„Das beste Mittel, jeden Tag gut zu beginnen, ist: beim Erwachen daran zu denken, ob man nicht wenigstens einem Menschen eine Freude machen könne.“ – I, Aph. 589
„Zeus wollte nämlich, dass der Mensch, auch noch so sehr durch die anderen Übel gequält, doch das Leben nicht wegwerfe, sondern fortfahre, sich immer von Neuem quälen zu lassen. Dazu gibt er dem Menschen die Hoffnung: sie ist in Wahrheit das übelste der Übel, weil sie die Qual der Menschen verlängert.“ – Menschliches, Allzumenschliches, Erster Band, Zweites Hauptstück, Nr. 71
Zum Buch: Friedrich Nietzsche – Menschliches, Allzumenschliches
Morgenröte
„Geschichte handelt fast nur von […] schlechten Menschen, die später gutgesprochen worden sind.“ – Aph. 20
Zum Buch:
Übermensch
„Der Mensch ist ein Seil, geknüpft zwischen Tier und Übermensch – ein Seil über einem Abgrunde.“ – Zarathustras Vorrede (4)
Zum Buch: Friedrich Nietzsche – Also sprach Zarathustra
Ohne Musik
Götzen-Dämmerung
„Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“ – Sprüche und Pfeile, 33.
Zum Buch: Friedrich Nietzsche Götzen-Dämmerung
Frau / Weib
Menschliches, Allzumenschliches
»Dumm wie ein Mann« sagen die Frauen: »feige wie ein Weib« sagen die Männer. Die Dummheit ist am Weibe das Unweibliche.“ – II, 2. Aph. 273
„Gegen die Männerkrankheit der Selbstverachtung hilft es am sichersten, von einem klugen Weibe geliebt zu werden.“ – I, Aph. 384
Zum Buch: Friedrich Nietzsche – Menschliches, Allzumenschliches
Zarathustra
„Du gehst zu Frauen? Vergiss die Peitsche nicht!“ – 1. Teil; Von alten und jungen Weiblein. Das Zitat wird im Zarathustra von einem ein »alten Weiblein« gegenüber dem Protagonisten ausgesprochen
Zum Buch: Friedrich Nietzsche – Also sprach Zarathustra
Der Antichrist
„Das Weib war der zweite Fehlgriff Gottes […] – das weiß jeder Priester.“ – Kapitel 48
Zum Buch: Friedrich Nietzsche – Der Antichrist
Ecce homo. Wie man wird, was man ist
»Emanzipation des Weibes« – das ist der Instinkthaß des mißratenen, das heißt gebäruntüchtigen Weibes gegen das wohlgeratene.“ – Warum ich so gute Bücher schreibe, 5.
Zum Buch: Friedrich Nietzsche Ecce homo
Fälschlich zugeschrieben
„Nicht durch Feindschaft kommt Feindschaft zu Ende, durch Freundschaft kommt Feindschaft zu Ende.“ – Om Original von Buddha, der Herr Nietzsche weist aber auch auf die Quelle hin (und unterscheidet sich dadurch von Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Buhl-Freiherr von und zu Guttenberg)
FAQ
Was sagt Nietzsche über die Liebe?
Nietzsche sieht in der Liebe sowohl Wahnsinn als auch Vernunft. Er betont, dass die Liebe nicht einfach ein Gewohnheitsgefühl ist, sondern eine tiefe menschliche Erfahrung, die Vernunft und Wahnsinn vereint. „Es ist immer etwas Wahnsinn in der Liebe. Es ist aber auch immer etwas Vernunft im Wahnsinn.“
Wie definiert Nietzsche die Wahrheit?
Nietzsche definiert Wahrheit als ein „bewegliches Heer von Metaphern, Metonymien, Anthropomorphismen“, also als menschliche Konstruktionen, die im Laufe der Zeit als fest und verbindlich angesehen werden. Er betont, dass Wahrheiten letztlich Illusionen sind, deren Ursprung vergessen wurde.
Was sagt Nietzsche zur Moral?
Nietzsche stellt die Existenz universeller moralischer Phänomene infrage und argumentiert, dass es nur eine moralische Interpretation von Phänomenen gibt. Er sieht Überzeugungen als gefährlichere Feinde der Wahrheit an als Lügen und betont die Notwendigkeit, jenseits von Gut und Böse zu denken.
Welche Ansichten vertritt Nietzsche zum Thema Tod?
Eines seiner bekanntesten Zitate zum Thema Tod ist: „Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet!“ Hiermit thematisiert Nietzsche den Verlust des Glaubens in der modernen Gesellschaft und die daraus resultierenden moralischen und existenziellen Herausforderungen.
Wie sieht Nietzsche das Leben?
Nietzsche liebt das Leben und sieht in der Liebe zum Leben eine Verbindung zum Wahnsinn und zur Vernunft. Er fordert dazu auf, der Erde treu zu bleiben und warnt vor überirdischen Hoffnungen, die vom wahren Leben ablenken.
Was versteht Nietzsche unter dem Übermenschen?
Der Übermensch ist ein zentrales Konzept in Nietzsches Philosophie. Es repräsentiert ein Ideal, das über die gegenwärtige menschliche Existenz hinausgeht – ein Seil über einem Abgrund, das den Menschen mit dem Übermenschen verbindet.
Was sagt Nietzsche über Musik?
„Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“ Nietzsche erkannte die essenzielle Bedeutung der Musik für das menschliche Dasein und sah in ihr eine Kunstform, die das Leben bereichert und ohne die das Leben seinen Sinn verlieren würde.
Wie äußert sich Nietzsche zu Frauen?
Nietzsche hatte komplexe und oft kontroverse Ansichten zu Frauen. Während einige Zitate den Eindruck erwecken, er hätte eine abwertende Haltung, zeigen andere Zitate seine Anerkennung für die Liebe und Bewunderung, die Frauen entgegengebracht werden kann. Seine Aussagen sollten im Kontext seiner Zeit und seiner persönlichen Erfahrungen betrachtet werden.
Verfasst von Thomas Löding, LIWI Blog, zuletzt aktualisiert am 17. März 2024
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