Die Zeitmaschine
„Was der Zeitreisende in der Hand hielt, war ein glitzerndes Rahmenwerk aus Metall, kaum größer als eine kleine Uhr, und sehr fein gearbeitet. Es war Elfenbein daran und eine durchsichtige, kristallinische Substanz. Und jetzt muß ich ausführlich werden, denn was folgt, ist – wenn man nicht seine Erklärung annimmt, etwas absolut Unerklärliches.“
Herbert George Wells.
Die Zeitmaschine.
Die Zeitmaschine – Übersicht: Das Wichtigste in Kürze
- Autor: H. G. Wells
- Gattung: Science-Fiction-Roman
- Veröffentlichung: 1895
- Epoche: Viktorianische Ära
- Wichtige Figuren:
- Der Zeitreisende (Protagonist, nicht namentlich genannt)
- Eloi (oberirdisch lebende, kindliche Menschenrasse)
- Morlocks (unterirdisch lebende, affenartige Menschenrasse)
- Inhalt in einem Satz: Ein Wissenschaftler reist mit seiner selbstgebauten Zeitmaschine in das Jahr 802.701 und entdeckt eine dystopische Zukunft, in der die oberirdisch lebenden Eloi von den unterirdischen, kannibalistischen Morlocks als Nahrung gehalten werden.
„Die Zeitmschine“ – Zusammenfassung
„Die Zeitmaschine“ von H.G. Wells ist ein Klassiker der Science-Fiction-Literatur, veröffentlicht im Jahr 1895. Die Geschichte folgt einem Wissenschaftler, bekannt als der Zeitreisende, der eine Maschine erfindet, die es ihm ermöglicht, durch die Zeit zu reisen. Er reist in die ferne Zukunft, ins Jahr 802.701, wo er auf zwei verschiedene Arten von menschenähnlichen Wesen trifft: die friedlichen Eloi und die furchteinflößenden Morlocks.
- Der Zeitreisende entdeckt eine Welt, die stark von seiner eigenen abweicht.
- Er findet heraus, dass die Eloi oberirdisch in einer scheinbar idyllischen, aber geistig und körperlich degenerierten Gesellschaft leben.
- Die Morlocks, hingegen, leben unter der Erde und scheinen technisch versierter, aber brutaler zu sein.
„Die Zeitmschine“ – Morlocks
Die Morlocks sind eine der zwei post-humanen Spezies, die der Zeitreisende in der Zukunft entdeckt. Sie leben in einem düsteren, unterirdischen Netzwerk von Tunneln und Maschinenräumen und ernähren sich von den Eloi, was eine düstere Wendung in der Beziehung zwischen den zwei Spezies offenbart.
- Morlocks sind körperlich stärker als die Eloi und haben sich an das Leben in völliger Dunkelheit angepasst.
- Sie repräsentieren eine Arbeiterklasse, die sich im Laufe der Zeit zu einer eigenständigen Spezies entwickelt hat.
- Ihre Existenz und Lebensweise werfen Fragen über die Natur der Evolution und die Konsequenzen der sozialen und wirtschaftlichen Trennung auf.
Hauptfiguren
- Der Zeitreisende – Ein namenloser Wissenschaftler und Erfinder der Zeitmaschine, dessen Neugier und Forscherdrang ihn in die Zukunft führt.
- Weena – Ein Mitglied der Eloi, das eine enge Beziehung zum Zeitreisenden entwickelt. Sie repräsentiert die unschuldigen und kindlichen Aspekte der Eloi-Gesellschaft.
Analyse: Aufbau und Sprache
„Die Zeitmaschine“ zeichnet sich durch eine lineare Erzählstruktur aus, wobei der Schwerpunkt auf der Reise des Protagonisten und seinen Begegnungen in der Zukunft liegt. Wells nutzt eine klare, präzise Sprache, die sowohl die wissenschaftlichen Aspekte der Zeitreise als auch die sozialen Kommentare zugänglich macht.
- Die Sprache ist reich an deskriptiven Details, die die futuristischen Landschaften und Gesellschaften lebendig werden lassen.
- Wells bedient sich eines reflektierenden Erzählstils, der die philosophischen und ethischen Fragen rund um Zeitreise, Evolution und soziale Ungerechtigkeit hervorhebt.
„Die Zeitmschine“ – Historischer Hintergrund
„Die Zeitmaschine“ wurde in einer Zeit großer wissenschaftlicher Entdeckungen und sozialer Veränderungen geschrieben. Das viktorianische Zeitalter war geprägt von industrieller Revolution, sozialer Ungleichheit und dem Aufkommen von evolutionären Theorien, wie sie von Charles Darwin vorgestellt wurden.
- Wells greift diese Themen auf und erkundet die möglichen langfristigen Auswirkungen der sozialen und wissenschaftlichen Entwicklungen seiner Zeit.
- Das Buch dient als sozialer Kommentar zur Klassenstruktur und den Gefahren einer zu weit getriebenen sozialen und technologischen Trennung.
- Der von Wells geprägte Begriff „Zeitmaschine“ wird heute fast durchgängig für ein solches Fahrzeug oder Gerät verwendet.
Vergleich der „Zeitmaschine“ mit anderen Werken von H. G. Wells
H.G. Wells hat sich einen Namen als Meister der Science-Fiction gemacht, und seine Werke haben oft ähnliche Themen und Motive, obwohl sie in unterschiedlichen Settings und mit unterschiedlichen Plots spielen. „Die Zeitmaschine“ lässt sich in vielerlei Hinsicht mit Wells‘ anderen berühmten Werken vergleichen, darunter „Krieg der Welten“, „Der Unsichtbare“ und „Die Insel des Dr. Moreau“.
- Gemeinsame Themen: Sowohl in „Die Zeitmaschine“ als auch in seinen anderen Werken beschäftigt sich Wells mit den Folgen wissenschaftlicher Entdeckungen und technologischer Fortschritte. Dabei stellt er oft die Frage, wie diese Entwicklungen die menschliche Gesellschaft beeinflussen und verändern könnten.
- Soziale Kommentare: Ähnlich wie „Die Zeitmaschine“ enthalten „Krieg der Welten“ und „Die Insel des Dr. Moreau“ starke soziale Kommentare. Während „Die Zeitmaschine“ sich mit Klassenunterschieden und der Evolution des Menschen auseinandersetzt, kritisiert „Krieg der Welten“ den Imperialismus und „Die Insel des Dr. Moreau“ thematisiert ethische Fragen in Bezug auf Tierexperimente und Menschlichkeit.
- Unterschiedliche Erkundungen der Menschheit: In „Der Unsichtbare“ liegt der Fokus auf den persönlichen und moralischen Folgen, die die Unsichtbarkeit für den Protagonisten hat, was sich von der gesellschaftsweiten Perspektive in „Die Zeitmaschine“ unterscheidet. Dennoch ist auch hier das zentrale Thema die Grenze menschlicher Ambitionen und die potenziellen Gefahren des wissenschaftlichen Fortschritts.
- Erzählstil und Perspektive: Wells‘ Fähigkeit, komplexe wissenschaftliche Ideen in zugänglicher Sprache zu vermitteln, zieht sich durch alle seine Werke. Obwohl jedes Buch eine eigene erzählerische Stimme und Perspektive hat, ist die klare, prägnante Sprache ein Markenzeichen seines Schreibstils.
- Einfluss auf die Science-Fiction: „Die Zeitmaschine“ hat, ebenso wie Wells‘ andere Werke, das Genre der Science-Fiction maßgeblich geprägt. Jedes Buch bietet eine einzigartige Erkundung hypothetischer Szenarien, die bis heute Leser und Autoren inspirieren.
Autor H.G. Wells
Herbert George Wells, geboren am 21. September 1866 in Bromley, Kent, England, und verstorben am 13. August 1946, war ein visionärer Schriftsteller, dessen Beiträge zur Science-Fiction ihn zu einem der einflussreichsten Autoren dieses Genres machen. Bekannt für seine fesselnden Erzählungen, die oft als Vorhersagen zukünftiger wissenschaftlicher und technologischer Entwicklungen angesehen wurden, spielte Wells eine zentrale Rolle bei der Formung der Science-Fiction-Literatur, wie wir sie heute kennen.
Frühes Leben und Bildung
- Wells entstammte bescheidenen Verhältnissen.
- Seine frühe Bildung erhielt er durch Stipendien, die ihm den Besuch der Normal School of Science ermöglichten, wo er unter dem berühmten Biologen T.H. Huxley studierte.
- Wells‘ Interesse an Wissenschaft und Technologie, kombiniert mit seinem literarischen Talent, führte zu einer Karriere, die beide Leidenschaften vereinte.
- Seine akademische Grundlage in der Wissenschaft beeinflusste maßgeblich die wissenschaftliche Genauigkeit und die kreative Spekulation, die in seinen Werken zum Ausdruck kommen.
Literarisches Schaffen
Wells begann seine Schriftstellerkarriere zunächst mit Lehrbüchern und Kurzgeschichten. Sein Durchbruch gelang ihm 1895 mit der Veröffentlichung von „Die Zeitmaschine„, einem Werk, das nicht nur seine literarische Karriere festigte, sondern auch als Meilenstein in der Entwicklung der Science-Fiction gilt. In diesem Roman und in späteren Werken wie „Krieg der Welten„, „Der Unsichtbare“ und „Die Insel des Dr. Moreau“ erforschte Wells Themen wie Zeitreisen, außerirdisches Leben, Unsichtbarkeit und die Grenzen menschlicher Experimentierfreude.
Visionär und Sozialkritiker
- Wells war nicht nur ein Erzähler phantastischer Geschichten; er war auch ein scharfsinniger Sozialkritiker.
- Seine Werke reflektieren die Hoffnungen, Ängste und sozialen Spannungen seiner Zeit.
- Er setzte sich kritisch mit den moralischen und ethischen Implikationen des wissenschaftlichen Fortschritts auseinander und hinterfragte die gesellschaftlichen Strukturen und die Zukunft der Menschheit.
- Seine Fähigkeit, komplexe Ideen zugänglich zu machen und sein tiefes Verständnis für die sozialen Auswirkungen wissenschaftlicher Innovationen, haben seine Werke zeitlos gemacht.
FAQ Zeitmaschine
Was ist die Zeitmaschine?
Die Zeitmaschine ist ein Roman von H.G. Wells, veröffentlicht im Jahr 1895. Es gilt als eines der Gründungswerke der Science-Fiction-Literatur. Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein Wissenschaftler, bekannt als der Zeitreisende, der eine Maschine entwickelt, die es ihm ermöglicht, durch die Zeit zu reisen. Seine Reisen führen ihn in die ferne Zukunft, wo er auf zwei unterschiedliche Spezies trifft: die Eloi und die Morlocks.
Wer hat die Zeitmaschine geschrieben?
Der Roman „Die Zeitmaschine“ wurde von Herbert George Wells, besser bekannt als H.G. Wells, geschrieben. Wells war ein englischer Schriftsteller und Pionier der Science-Fiction-Literatur, dessen Werke oft soziale Kommentare und spekulative Fiktionen enthalten, die sich mit den potenziellen Auswirkungen wissenschaftlicher und technologischer Fortschritte auf die Gesellschaft befassen.
In welchem Jahr wurde „Die Zeitmaschine“ veröffentlicht?
„Die Zeitmaschine“ wurde im Jahr 1895 veröffentlicht. Das Buch war sofort ein Erfolg und etablierte H.G. Wells als einen führenden Autor des aufkommenden Science-Fiction-Genres.
Wer sind die Eloi und die Morlocks?
Die Eloi und die Morlocks sind zwei post-humane Spezies, die in der Zukunftswelt von „Die Zeitmaschine“ existieren:
- Die Eloi sind eine scheinbar friedliche, aber geistig und körperlich degenerierte Spezies, die oberirdisch lebt. Sie repräsentieren eine Zukunft, in der menschliche Wesen aufgrund von Überfluss und Mangel an Herausforderungen verkümmert sind.
- Die Morlocks, hingegen, leben unter der Erde in einem Netzwerk von Tunneln und Maschinenräumen. Sie sind technisch versierter und ernähren sich von den Eloi, was auf eine düstere Beziehung zwischen den beiden Spezies hinweist. Sie symbolisieren eine Arbeiterklasse, die sich zu einer eigenständigen, aber entmenschlichten Spezies entwickelt hat.
Was ist das Hauptthema von „Die Zeitmaschine“?
Das Hauptthema von „Die Zeitmaschine“ umfasst die Exploration von Zeit und Raum, soziale Ungleichheit und die Evolution der Menschheit. Das Buch bietet einen tiefen Einblick in die möglichen Zukünfte der menschlichen Rasse und reflektiert über die Konsequenzen sozialer und wirtschaftlicher Trennung. Es dient als Warnung vor der Degeneration der Menschheit, sollte sie den Weg der sozialen Spaltung und des technologischen Missbrauchs weiterverfolgen.
„Die Zeitmaschine“ Buch
Herbert George Wells.
Die Zeitmaschine.
Henry Holt and Company veröffentlichte die erste Buchausgabe am 7. Mai 1895; Heinemann veröffentlichte eine englische Ausgabe am 29. Mai. Diese beiden Ausgaben unterscheiden sich textlich und werden gemeinhin als „Holt-Text“ bzw. „Heinemann-Text“ bezeichnet.
Fast alle modernen englischsprachigen Nachdrucke geben den Heinemann-Text wieder. Das hier vorliegende Taschenbuch wurde von Felix Paul Grewe ebenfalls nach der Heinemann-Ausgabe übersetzt.
Neuausgabe, LIWI Verlag, Göttingen 2020. ISBN: 3965423398, Juni 2020 – 72 Seiten
Übersetzt von Felix Paul Grewe.
Englischer Originaltitel: »The Time-Machine«, Heinemann, London 1895.
Durchgesehener Neusatz, diese Ausgabe folgt: Rowohlt Verlag, München 1951.
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Verfasst von Thomas Löding, LIWI Blog, zuletzt aktualisiert am 18. Mai 2024