
Der Bau
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„Ich muß die sofortige Auslaufmöglichkeit haben, kann ich denn trotz aller Wachsamkeit nicht von ganz unerwarteter Seite angegriffen werden? Ich lebe im Innersten meines Hauses in Frieden und inzwischen bohrt sich langsam und still der Gegner von irgendwoher an mich heran.“
Kafkas berühmte Erzählung „Der Bau“ entstand 1923-24 und erschien erstmals postum in der Zeitschrift Witkio 1928, der Erstdruck als Buch erfolgte 1931. Die Geschichte zählt bis heute zu den meistgelesenen Texten des Autors und wird hier nach dem Erstdruck von 1931 wiedergegeben.
Franz Kafka.
Der Bau.
Erstmals veröffentlicht in: Witiko. Zeitschrift für Kunst und Dichtung der literarischen Adalbert-Stifter-Gesellschaft. 1. Jahr, 2. Stück, S. 89-104, Eger 1928.
Durchgesehener Neusatz, diese Ausgabe folgt dem Erstdruck als Buch in:
Kafka, Franz: Beim Bau der Chinesischen Mauer. Ungedruckte Erzählungen und Prosa aus dem Nachlaß. Herausgegeben von Max Brod und Joachim Schoeps, Gustav Kiepenheuer Verlag, Berlin 1931.
Neuausgabe, LIWI Verlag, Göttingen 2020.
LIWI Literatur- und Wissenschaftsverlag
Leseprobe
„Das schönste an meinem Bau ist aber seine Stille. Freilich, sie ist trügerisch. Plötzlich einmal kann sie unterbrochen werden und alles ist zu Ende. Vorläufig aber ist sie noch da. Stundenlang kann ich durch meine Gänge schleichen und höre nichts als manchmal das Rascheln irgendeines Kleintieres, das ich dann gleich auch zwischen meinen Zähnen zur Ruhe bringe, oder das Rieseln der Erde, das mir die Notwendigkeit irgendeiner Ausbesserung anzeigt; sonst ist es still.“
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