Das Herrenhaus
„Es war das Jahr 1891, der Monat: Oktober, der Tag: ein Montag. Draußen, im Dunkel vor dem Bahnhofsgebäude von Worsted Skeynes nahmen die verschiedenen Gefährte von Mr. Horace Pendyce – Kremser, Coupé und Gepäckwagen – allen freien Raum für sich in Anspruch; und ebenso hatte das Gesicht seines Kutschers offenbar Monopol auf das Licht der einzigen Bahnhofslaterne. Rosig angehaucht, mit dichtem, kurzgeschorenem, grauem Backenbart und fest aufeinander gepreßten Lippen thronte er hoch oben in dem herben Ostwind gleich einem Wahrzeichen des Feudalsystems.“
(Zitat aus dem Anfang des Romans)
John Galsworthys berühmter Roman über eine Affäre in der englischen Adelsgesellschaft erschien erstmals 1908. Diese Ausgabe ist eine vollständige, ungekürzte Neuausgabe des Klassikers in der vielgelesenen Übersetzung von Lise Landau.
Übersicht: Das Wichtigste in Kürze
- Autor: John Galsworthy
- Gattung: Roman
- Veröffentlichung: 1906
- Epoche: Edwardianische Ära
- Wichtige Figuren:
- Soames Forsyte
- Irene Forsyte
- Jolyon Forsyte
- June Forsyte
- Inhalt in einem Satz: „Das Herrenhaus“ beleuchtet die komplexen Beziehungen und sozialen Strukturen innerhalb der wohlhabenden Familie Forsyte, insbesondere den Konflikt zwischen Besitzansprüchen und persönlichen Freiheiten.
Das Herrenhaus – Zusammenfassung / Inhaltsangabe
Einführung in die Forsyte-Saga
„Das Herrenhaus“ ist der erste Roman in John Galsworthys berühmter Forsyte-Saga. Er beginnt mit einer detaillierten Einführung in die wohlhabende und einflussreiche Forsyte-Familie, die in der Edwardianischen Ära lebt. Der Roman konzentriert sich auf die Themen von Besitz, Status und moralischen Werten in der Gesellschaft.
Hauptkonflikt und zentrale Figuren
Der Hauptkonflikt dreht sich um Soames Forsyte, einen wohlhabenden Anwalt, und seine Frau Irene, deren unglückliche Ehe im Mittelpunkt der Handlung steht. Soames betrachtet Irene als seinen Besitz, während Irene nach persönlicher Freiheit und Selbstverwirklichung strebt. Dieser Konflikt wird verstärkt durch die Gegenüberstellung von Soames‘ materialistischer Weltanschauung und Irenes emotionalen Bedürfnissen.
Familienverhältnisse und Spannungen
Ein weiterer wichtiger Charakter ist Jolyon Forsyte, Soames‘ Cousin, der im Gegensatz zu Soames‘ materialistischer Perspektive steht. Jolyon hat eine tiefere, empathischere Sicht auf das Leben und unterstützt Irene in ihrer Suche nach Freiheit. Die familiären Spannungen und die unterschiedlichen Werte der Familienmitglieder werden ausführlich dargestellt.
Schlüsselereignisse und Wendepunkte
Ein entscheidender Wendepunkt in der Geschichte ist die Affäre von Irene mit dem Architekten Philip Bosinney, der ursprünglich von Soames beauftragt wurde, das titelgebende Herrenhaus zu entwerfen. Diese Affäre führt zu erheblichen Spannungen und schließlich zu einer Konfrontation zwischen Soames und Bosinney, die tragische Konsequenzen hat.
Auswirkungen und Konsequenzen
Die Affäre und die folgenden Ereignisse führen zu einer Zerrüttung der Forsyte-Familie. Soames‘ Unfähigkeit, Irene zu halten, und seine verzweifelten Versuche, sie zurückzugewinnen, spiegeln die inneren Konflikte und das Scheitern seiner materialistischen Weltanschauung wider. Die Geschichte endet mit einem düsteren Ausblick auf die Zukunft der Forsyte-Familie und legt den Grundstein für die folgenden Romane der Saga.
Das Herrenhaus – Wichtige Charaktere
Soames Forsyte Soames ist ein zentraler Charakter des Romans und repräsentiert den Besitzdenken der Forsyte-Familie. Er ist ein wohlhabender Anwalt, der Irene als sein Eigentum betrachtet. Seine Unfähigkeit, emotionale Bindungen zu verstehen, führt zu den zentralen Konflikten der Geschichte.
Irene Forsyte Irene, Soames‘ Frau, steht im Gegensatz zu ihm. Sie sehnt sich nach persönlicher Freiheit und emotionaler Erfüllung. Ihre unglückliche Ehe mit Soames und ihre Affäre mit Philip Bosinney treiben die Handlung voran.
Jolyon Forsyte Jolyon ist Soames‘ Cousin und bildet den moralischen Gegenpol zu ihm. Er ist empathischer und unterstützt Irene in ihrer Suche nach Glück. Jolyon repräsentiert die emotionalere, humanere Seite der Familie Forsyte.
June Forsyte June ist Jolyon’s Tochter und ein weiterer wichtiger Charakter. Sie ist engagiert und leidenschaftlich, besonders in ihrer Beziehung zu Philip Bosinney. Ihre emotionale Intensität bringt zusätzliche Tiefe in die Familienkonflikte.
Philip Bosinney Bosinney ist ein junger Architekt, der von Soames beauftragt wird, das Herrenhaus zu entwerfen. Seine Affäre mit Irene und sein tragisches Schicksal spielen eine zentrale Rolle in der Handlung.
Das Herrenhaus – Aufbau
Der Roman ist in mehrere Abschnitte unterteilt, die jeweils unterschiedliche Aspekte der Forsyte-Familie und ihrer Konflikte beleuchten.
Einführung Der erste Abschnitt führt die Leser in die Forsyte-Familie und deren Werte ein. Es werden die Hauptcharaktere vorgestellt und die grundlegenden Konflikte etabliert.
Entwicklung der Handlung In diesem Teil wird der Bau des Herrenhauses und die sich entwickelnde Affäre zwischen Irene und Bosinney beschrieben. Die Spannungen innerhalb der Familie nehmen zu und es kommt zu ersten Konfrontationen.
Höhepunkt Der Höhepunkt des Romans ist die Konfrontation zwischen Soames und Bosinney, die tragische Konsequenzen nach sich zieht. Dieser Teil des Romans ist von intensiven emotionalen Konflikten geprägt.
Fallende Handlung und Auflösung Die letzten Abschnitte des Romans zeigen die Auswirkungen der vorhergehenden Ereignisse auf die Forsyte-Familie. Die Zukunft der Familie wird düster und unsicher dargestellt, was die Grundlage für die Fortsetzung der Saga legt.
Das Herrenhaus – Analyse von Sprache und Stil
Sprache Galsworthy verwendet eine präzise und detailreiche Sprache, um die inneren Konflikte der Charaktere und die sozialen Strukturen der Edwardianischen Ära zu beschreiben. Seine Sprache ist oft formal und reflektiert die gesellschaftlichen Normen und Werte der Zeit.
Erzählperspektive Der Roman wird aus einer allwissenden Erzählperspektive erzählt, die es Galsworthy ermöglicht, tief in die Gedanken und Gefühle der Charaktere einzutauchen. Diese Perspektive bietet einen umfassenden Blick auf die sozialen und persönlichen Konflikte.
Stilmittel Galsworthy nutzt verschiedene stilistische Mittel, um die Themen des Romans zu verstärken. Dazu gehören:
- Symbolik: Das Herrenhaus selbst ist ein Symbol für Besitz und die Werte der Forsyte-Familie.
- Kontraste: Die Gegenüberstellung von Charakteren wie Soames und Jolyon verdeutlicht die unterschiedlichen moralischen und emotionalen Perspektiven innerhalb der Familie.
- Ironie: Galsworthy verwendet häufig Ironie, um die Widersprüche und Schwächen seiner Charaktere und der Gesellschaft zu betonen.
Dialoge Die Dialoge sind ein zentrales Element des Romans. Sie sind oft formal und reflektieren die gesellschaftlichen Normen der Zeit. Durch die Dialoge werden die inneren Konflikte der Charaktere und die Dynamik ihrer Beziehungen deutlich gemacht.
Das Herrenhaus – Interpretation
Thema des Besitzes Ein zentrales Thema des Romans ist der Begriff des Besitzes, der sowohl materiell als auch emotional interpretiert wird. Soames Forsyte symbolisiert das Besitzdenken der viktorianischen und edwardianischen Gesellschaft, in der Menschen und Beziehungen oft als Eigentum betrachtet wurden. Seine Ehe mit Irene, die er als einen weiteren Besitz sieht, verkörpert dieses Thema besonders eindringlich. Irene hingegen repräsentiert den Wunsch nach persönlicher Freiheit und Selbstverwirklichung, was in scharfem Kontrast zu Soames‘ Auffassung steht.
Gesellschaftliche Kritik Galsworthy kritisiert die steifen gesellschaftlichen Strukturen und die moralischen Werte der Oberschicht seiner Zeit. Durch die Darstellung der Forsyte-Familie als oberflächlich und materialistisch, reflektiert er die Korruption und die moralischen Mängel einer Gesellschaft, die Besitz und Status über menschliche Werte stellt. Diese Kritik ist sowohl explizit durch die Handlung als auch implizit durch die Charakterentwicklungen und Konflikte präsent.
Konflikt zwischen Tradition und Moderne Ein weiteres wichtiges Thema ist der Konflikt zwischen traditionellen Werten und modernen Ansichten. Die älteren Generationen der Forsyte-Familie halten an konservativen Werten und materiellen Zielen fest, während die jüngeren Charaktere wie Irene und Jolyon nach emotionaler Erfüllung und persönlicher Freiheit streben. Dieser Generationskonflikt spiegelt die gesellschaftlichen Veränderungen wider, die zur Zeit der Veröffentlichung des Romans stattfanden.
Rolle der Frauen Die Darstellung der Frauen im Roman, insbesondere Irenes Charakter, beleuchtet die eingeschränkten Rollen und die begrenzten Möglichkeiten, die Frauen in der Edwardianischen Ära hatten. Irene ist gefangen in einer lieblosen Ehe und kämpft gegen die patriarchalischen Normen, die sie unterdrücken. Ihre Affäre mit Bosinney und ihr Wunsch nach Freiheit sind ein Ausdruck des Widerstands gegen diese Unterdrückung.
Moralische Ambiguität Galsworthy zeigt die moralische Komplexität seiner Charaktere und Situationen. Es gibt keine klaren Helden oder Schurken in der Geschichte; vielmehr werden alle Charaktere mit ihren Stärken und Schwächen dargestellt. Soames ist nicht nur ein kalter Besitzer, sondern auch ein Mann, der verzweifelt nach Liebe und Anerkennung sucht. Diese moralische Ambiguität verleiht dem Roman Tiefe und regt zum Nachdenken über die Natur von Gut und Böse an.
Das Herrenhaus – Epoche und historischer Hintergrund
Edwardianische Ära Der Roman wurde 1906 veröffentlicht und spielt in der Edwardianischen Ära (1901–1910). Diese Periode war gekennzeichnet durch relative gesellschaftliche Stabilität und Wohlstand, aber auch durch bedeutende soziale Veränderungen. Die Edwardianische Ära folgte auf die lange und stabile Regierungszeit von Königin Victoria und war eine Zeit des Übergangs, in der alte viktorianische Werte zunehmend hinterfragt wurden.
Gesellschaftlicher Wandel Während dieser Zeit begannen sich die starren Klassenstrukturen aufzulösen, und es gab eine zunehmende Bewegung hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit und Frauenrechten. Die industrielle Revolution hatte zu großen wirtschaftlichen Veränderungen geführt, und die damit einhergehenden sozialen Spannungen spiegeln sich in der Literatur dieser Zeit wider. Galsworthys Werk thematisiert diese gesellschaftlichen Umbrüche und die Spannungen zwischen Tradition und Moderne.
Historische Ereignisse Wichtige historische Ereignisse der Zeit, wie die Boer-Kriege und die aufkommenden politischen Bewegungen für das Wahlrecht der Frauen, bilden den Hintergrund für die Handlung des Romans. Diese Ereignisse beeinflussten die gesellschaftlichen Einstellungen und die Themen, die Galsworthy in seinem Werk aufgreift.
Vergleich mit anderen Werken von Galsworthy
John Galsworthy hat neben „Das Herrenhaus“ eine Reihe weiterer bedeutender Werke geschrieben, die ähnliche Themen und Motive aufweisen. Ein Vergleich dieser Werke hilft, ein tieferes Verständnis seiner literarischen Ziele und der wiederkehrenden Themen in seinem Schaffen zu gewinnen.
„Forsyte-Zyklus“
Der Forsyte-Zyklus umfasst „Das Herrenhaus“ (The Man of Property), In Chancery, und To Let. Diese Werke zeichnen sich durch eine kontinuierliche Erzählung aus, die das Leben und die Entwicklung der Forsyte-Familie über mehrere Generationen hinweg verfolgt.
- The Man of Property (Das Herrenhaus): Dieses Buch legt den Grundstein für die gesamte Saga. Es führt die Leser in die zentrale Thematik des Besitzdenkens ein, das durch Soames Forsyte verkörpert wird. Die konfliktreichen Beziehungen und die moralischen Fragen, die sich aus den Besitzansprüchen ergeben, sind zentrale Elemente, die in den folgenden Büchern weiter untersucht werden.
- In Chancery: Der zweite Roman der Trilogie setzt die Geschichte der Forsytes fort und konzentriert sich stärker auf die nächste Generation. Die Themen Besitz und Familienkonflikte werden weiter vertieft. Die Scheidung von Soames und Irene sowie die neue Ehe von Jolyon sind zentrale Handlungsstränge.
- To Let: Der Abschluss der ersten Trilogie zeigt die Auswirkungen der Entscheidungen der älteren Generation auf ihre Kinder. Die Themen Besitz und Freiheitsstreben setzen sich fort, wobei der Fokus auf den jungen Fleur Forsyte und Jon Forsyte liegt.
Im Vergleich zu „Das Herrenhaus“ zeigt sich, dass Galsworthy in den folgenden Bänden die sozialen und persönlichen Konsequenzen des Besitzdenkens noch detaillierter untersucht. Die Charakterentwicklung und die Auswirkungen auf mehrere Generationen heben die langfristigen Folgen der in „Das Herrenhaus“ dargestellten Konflikte hervor.
„Der Pachtvertrag“ (The Country House)
The Country House konzentriert sich auf die ländliche Oberschicht und die Veränderungen, die durch den gesellschaftlichen Wandel im ländlichen England ausgelöst werden. Die Themen Besitz und Erbe sind auch hier zentral, jedoch wird der Fokus stärker auf die Natur und die ländliche Gemeinschaft gelegt.
- Thema Besitz: Ähnlich wie in „Das Herrenhaus“ ist das Thema Besitz auch in The Country House von großer Bedeutung. Die Protagonisten sind ebenfalls von der Idee des Besitzes und des Erhalts ihres Vermögens und Status besessen.
- Unterschiede: Im Gegensatz zu „Das Herrenhaus“ bietet The Country House eine detaillierte Betrachtung der Auswirkungen des Besitzdenkens auf die ländliche Bevölkerung und die Natur. Die Verbindungen zwischen Mensch und Natur sowie die Auswirkungen des menschlichen Handelns auf die Umwelt sind hier stärker ausgeprägt.
„Der freie Weg“ (Fraternity)
Fraternity behandelt die soziale Ungleichheit und die Beziehung zwischen verschiedenen sozialen Schichten. Der Roman konzentriert sich auf die moralischen und ethischen Fragen, die sich aus der sozialen Ungerechtigkeit ergeben.
- Soziale Kritik: Im Vergleich zu „Das Herrenhaus“ steht in Fraternity die soziale Kritik stärker im Vordergrund. Galsworthy untersucht die Spannungen zwischen den wohlhabenden Klassen und der Arbeiterklasse und die damit verbundenen moralischen Implikationen.
- Thema Besitz: Während „Das Herrenhaus“ das Thema Besitz hauptsächlich innerhalb der Oberschicht untersucht, erweitert Fraternity diesen Fokus auf die gesamte Gesellschaft und die ungleichen Machtverhältnisse.
„Auf Englands Pharisäerinsel“ (The Island Pharisees)
Auf Englands Pharisäerinsel ist eine scharfe Satire auf die britische Gesellschaft und die moralische Heuchelei. Galsworthy kritisiert die Starrheit und die oberflächlichen Werte der britischen Oberschicht.
- Heuchelei und Moral: Dieses Werk unterscheidet sich von „Das Herrenhaus“ durch seinen satirischen Ton und den direkten Angriff auf die moralischen Verfehlungen der Gesellschaft. Die Themen Heuchelei und gesellschaftliche Normen sind hier zentral.
- Thema Besitz: Obwohl Besitz ein weniger zentrales Thema ist, wird die Heuchelei in Bezug auf Besitz und Status stark thematisiert. Die Kritik richtet sich gegen die moralischen Standards, die Besitz als Maßstab für Erfolg und Wert definieren.
Über den Autor: John Galsworthy
Biografie John Galsworthy wurde 1867 in eine wohlhabende Familie in England geboren. Er studierte an der Harrow School und am New College in Oxford und wurde später Anwalt. Allerdings wandte er sich bald der Schriftstellerei zu und wurde ein prominenter Autor und Dramatiker.
Literarische Karriere Galsworthys bekanntestes Werk ist die Forsyte-Saga, zu der auch „Das Herrenhaus“ gehört. Seine Werke sind bekannt für ihre scharfsinnige Gesellschaftskritik und die detaillierte Charakterzeichnung. Er erhielt 1932 den Nobelpreis für Literatur für seine herausragenden Leistungen im Bereich des Romans.
Einflüsse und Stil Galsworthy wurde von Autoren wie Thomas Hardy und Charles Dickens beeinflusst. Sein Stil zeichnet sich durch präzise Beobachtungen und eine klare, detaillierte Sprache aus. Er setzte sich in seinen Werken oft mit sozialen Gerechtigkeitsfragen auseinander und war ein leidenschaftlicher Verfechter von Reformen, insbesondere im Bereich des Strafvollzugs und der Tierrechte.
Die häufigsten Fragen
Warum ist „Das Herrenhaus“ ein wichtiger Roman? „Das Herrenhaus“ ist ein wichtiger Roman, weil er einen tiefen Einblick in die gesellschaftlichen und moralischen Werte der Edwardianischen Ära bietet. Galsworthys scharfsinnige Gesellschaftskritik und seine detaillierte Charakterzeichnung machen das Werk zu einem bedeutenden Beitrag zur englischen Literatur.
Welche Rolle spielt das Thema Besitz im Roman? Das Thema Besitz spielt eine zentrale Rolle im Roman und wird durch die Figur des Soames Forsyte verkörpert. Es spiegelt die materialistischen Werte der Forsyte-Familie wider und steht im Gegensatz zu den emotionalen und persönlichen Bedürfnissen der Charaktere wie Irene.
Wie wird die Edwardianische Gesellschaft im Roman dargestellt? Die Edwardianische Gesellschaft wird als steif und materialistisch dargestellt, mit einer starken Betonung auf Besitz und Status. Galsworthy kritisiert diese Werte und zeigt die emotionalen und moralischen Konflikte, die aus diesen gesellschaftlichen Normen resultieren.
Was macht die Charaktere im Roman besonders? Die Charaktere im Roman sind komplex und vielschichtig. Galsworthy gelingt es, ihre inneren Konflikte und moralischen Dilemmata auf eine Weise darzustellen, die sie lebendig und nachvollziehbar macht. Besonders bemerkenswert ist die moralische Ambiguität der Charaktere, die sie menschlich und real erscheinen lässt.
Welche Bedeutung hat die Affäre zwischen Irene und Bosinney? Die Affäre zwischen Irene und Bosinney ist ein zentraler Konflikt des Romans und symbolisiert den Bruch mit traditionellen Werten und den Wunsch nach persönlicher Freiheit. Sie führt zu tragischen Konsequenzen und verdeutlicht die Spannungen zwischen Besitzdenken und emotionaler Erfüllung.
Wie spiegelt der Roman den historischen Kontext wider? Der Roman spiegelt den historischen Kontext der Edwardianischen Ära wider, eine Zeit des gesellschaftlichen Wandels und der aufkommenden Modernität. Die Themen und Konflikte des Romans sind eng mit den gesellschaftlichen und politischen Veränderungen dieser Zeit verknüpft, insbesondere den Herausforderungen der traditionellen Werte durch neue, progressive Ideen.
Das Herrenhaus – Buch
John Galsworthy.
Das Herrenhaus.
Übersetzt von Lise Landau.
Originaltitel: The Country House, W. Heinemann, London 1908.
Erstdruck der Übersetzung von Lise Landau: Verlag B. Cassirer, Berlin 1913.
Durchgesehener Neusatz, diese Ausgabe folgt:
Ungekürzte Ausgabe, Fischer Bücherei, Frankfurt a.M. / Hamburg 1957.
Neuausgabe, LIWI Verlag, Göttingen 2020.
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Verfasst von Thomas Löding, LIWI Blog, zuletzt aktualisiert am 02. Juni 2024