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Georg-Büchner-Preis – Gewinner
Der Georg-Büchner-Preis ist der bedeutendste Preis für deutschsprachige Literatur.
Benannt ist die Auszeichnung nach dem Dramatiker und Schriftsteller Georg Büchner, dem Autor von Woyzeck und Leonce und Lena.
Was sind die Kriterien für die Preisvergabe?
Der Georg-Büchner-Preis wird jährlich an deutschsprachige Autorinnen und Autoren verliehen,
„… die in deutscher Sprache schreiben, durch ihre Arbeiten und Werke in besonderem Maße hervortreten und die an der Gestaltung des gegenwärtigen deutschen Kulturlebens wesentlichen Anteil haben.“ (Satzung)
Wie hoch ist das Preisgeld für den Georg-Büchner-Preis?
Seit 2002 ist der Preis mit 50.000 € dotiert.
Wer erhält 2024 den Georg-Büchner-Preis?
Oswald Egger, geboren am 7. März 1963 in Tscherms, Südtirol, ist ein einflussreicher deutschsprachiger Lyriker. Er studierte Literatur und Philosophie in Wien und schloss sein Studium 1992 ab. Bekannt für seine Mitwirkung bei den Kulturtagen Lana und als Herausgeber der Zeitschrift Der Prokurist, hat Egger bedeutende Beiträge zur deutschsprachigen Literatur geleistet. Seine Gedichte, die auch international übersetzt wurden, sind in zahlreichen Anthologien präsent.
Egger lebt zwischen Wien und der Raketenstation Hombroich bei Neuss, wo er literarische Projekte für die Stiftung Hombroich betreut. Er ist Professor für „Sprache und Gestalt“ an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel und hatte die Thomas-Kling-Poetikdozentur an der Universität Bonn inne. Sein Werk Entweder ich habe die Fahrt am Mississippi nur geträumt, oder ich träume jetzt (2021) mit eigenen Aquarellen gilt als ein herausragendes Gesamtkunstwerk.
Wer erhielt 2023 den Georg-Büchner-Preis?
Den Georg-Büchner-Preis 2023 erhält der Schriftsteller Lutz Seiler. Er wurde bereits für seinen Debütroman Kruso 2014 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Zudem erhielt er 2020 den Preis der Leipziger Buchmesse für seinen Roman Stern 111.
Der Georg-Büchner-Preis 2023 wird auf der Herbsttagung der Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verliehen.
Wann wurde der Georg-Büchner-Preis ins Leben gerufen?
Der Georg-Büchner-Preis wurde 1923 zum Gedenken an Georg Büchner ins Leben gerufen und wurde nur an Künstler vergeben, die aus Büchners Heimat Hessen stammten oder eng mit ihr verbunden waren.
Er wurde erstmals 1923 verliehen. Zu den ersten Preisträgern gehörten vor allem bildende Künstler, Dichter, Schauspieler und Sänger.
Im Jahr 1951 wurde der Preis in einen allgemeinen Literaturpreis umgewandelt, der jährlich von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung verliehen wird.
Er geht an deutschsprachige Autoren, und die jährliche Rede des Preisträgers findet in Darmstadt statt.
Wer erhielt 1951 den Georg-Büchner-Preis?
Gottfried Benn erhielt 1951 den Georg-Büchner-Preis.
Wie oft wurde der Georg-Büchner-Preis bereits vergeben?
Der Preis wurde bislang 71 Mal vergeben, darunter 12 Mal an eine Frau (Stand 2022).
Liste der Preisträger bis 2024
Jahr | Preisträger | Titel im Buchhandel* | ||
2024 | Oswald Egger | Entweder ich habe die Fahrt am Mississippi nur geträumt, oder ich träume jetzt
Harlekinsmäntel und andere Bewandtnisse |
||
2023 | Lutz Seiler | Stern 111 | ||
2022 | Emine Sevgi Özdamar | Das Leben ist eine Karawanserei | ||
2021 | Clemens J. Setz | Monde vor der Landung | ||
2020 | Elke Erb | Das ist hier der Fall | ||
2019 | Lukas Bärfuss | Vaters Kiste | ||
2018 | Terézia Mora | Alle Tage | ||
2017 | Jan Wagner | Regentonnenvariationen | ||
2016 | Marcel Beyer | Kaltenburg | ||
2015 | Rainald Goetz | Irre | ||
2014 | Jürgen Becker | Gesammelte Gedichte | ||
2013 | Sibylle Lewitscharoff | Blumenberg | ||
2012 | Felicitas Hoppe | Die Nibelungen | ||
2011 | Friedrich Christian Delius | Wenn die Chinesen Rügen kaufen, dann denkt an mich | ||
2010 | Reinhard Jirgl | Nichts von euch auf Erden | ||
2009 | Walter Kappacher | Der Fliegenpalast | ||
2008 | Josef Winkler | Die Ukrainerin | ||
2007 | Martin Mosebach | |||
2006 | Oskar Pastior | „…sage, du habest es rauschen gehört“ | ||
2005 | Brigitte Kronauer | Das Schöne, Schäbige, Schwankende | ||
2004 | Wilhelm Genazino | Abschaffel | ||
2003 | Alexander Kluge | Chronik der Gefühle | ||
2002 | Wolfgang Hilbig | „Ich“ | ||
2001 | Friederike Mayröcker | Gesammelte Gedichte | ||
2000 | Volker Braun | Unvollendete Geschichte | ||
1999 | Arnold Stadler | Am siebten Tag flog ich zurück | ||
1998 | Elfriede Jelinek | Die Klavierspielerin | ||
1997 | H. C. Artmann | Gesammelte Prosa | ||
1996 | Sarah Kirsch | Sämtliche Gedichte | ||
1995 | Durs Grünbein | Äquidistanz | ||
1994 | Adolf Muschg | Der Rote Ritter | ||
1993 | Peter Rühmkorf | Sämtliche Werke | ||
1992 | George Tabori | Meine Kämpfe | ||
1991 | Wolf Biermann | Warte nicht auf bessre Zeiten! | ||
1990 | Tankred Dorst | Merlin oder Das wüste Land | ||
1989 | Botho Strauß | Herkunft | ||
1988 | Albert Drach | Untersuchung an Mädeln | ||
1987 | Erich Fried | Es ist was es ist | ||
1986 | Friedrich Dürrenmatt | Der Besuch der alten Dame | ||
1985 | Heiner Müller | Krieg ohne Schlacht | ||
1984 | Ernst Jandl | Werke | ||
1983 | Wolfdietrich Schnurre | Als Vaters Bart noch rot war | ||
1982 | Peter Weiss | Die Ermittlung | ||
1981 | Martin Walser | Ein fliehendes Pferd | ||
1980 | Christa Wolf | Der geteilte Himmel | ||
1979 | Ernst Meister | Gedichte | ||
1978 | Hermann Lenz | Lesebuch | ||
1977 | Reiner Kunze | Gedichte | ||
1976 | Heinz Piontek | Gedichte | ||
1975 | Manès Sperber | Wie eine Träne im Ozean | ||
1974 | Hermann Kesten | Dichter im Café | ||
1973 | Peter Handke | Wunschloses Unglück | ||
1972 | Elias Canetti | Die Blendung | ||
1971 | Uwe Johnson | Mutmassungen über Jakob | ||
1970 | Thomas Bernhard | Heldenplatz | ||
1969 | Helmut Heißenbüttel | Textbücher | ||
1968 | Golo Mann | Wallenstein | ||
1967 | Heinrich Böll | Erzählungen | ||
1966 | Wolfgang Hildesheimer | Mozart | ||
1965 | Günter Grass | Die Blechtrommel | ||
1964 | Ingeborg Bachmann | Gedichte | ||
1963 | Hans Magnus Enzensberger | Fallobst | ||
1962 | Wolfgang Koeppen | Das Treibhaus | ||
1961 | Hans Erich Nossack | Spätestens im November | ||
1960 | Paul Celan | Die Gedichte | ||
1959 | Günter Eich | Träume | ||
1958 | Max Frisch | Andorra | ||
1957 | Erich Kästner | Das fliegende Klassenzimmer | ||
1956 | Karl Krolow | Gedichte | ||
1955 | Marie Luise Kaschnitz | Gedichte | ||
1954 | Martin Kessel | Herrn Brechers Fiasko | ||
1953 | Ernst Kreuder | Erzählungen | ||
1952 | Preis nicht vergeben | |||
1951 | Gottfried Benn | Gedichte |
Videos zur Preisverleihung
Verleihung Georg-Büchner-Preis 2022
Lesung Georg-Büchner-Preis 2022 – Emine Sevgi Özdamar
FAQ
Was ist der Georg-Büchner-Preis?
Der Georg-Büchner-Preis ist die bedeutendste literarische Auszeichnung im deutschsprachigen Raum. Er wird jährlich von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt verliehen und ehrt Autoren für ihr Gesamtwerk oder herausragende literarische Leistungen, die in deutscher Sprache verfasst sind.
Wer war Georg Büchner?
Georg Büchner (1813–1837) war ein deutscher Schriftsteller, Naturwissenschaftler und Revolutionär. Trotz seines kurzen Lebens hinterließ er ein beeindruckendes literarisches Werk, darunter Dramen wie „Dantons Tod“, „Leonce und Lena“ und „Woyzeck“, die bis heute als Meilensteine der deutschen Literatur gelten.
Wie wird der Preisträger des Georg-Büchner-Preises ausgewählt?
Die Auswahl des Preisträgers erfolgt durch die Mitglieder der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Diese Entscheidung basiert auf einer eingehenden Prüfung des Gesamtwerks und der literarischen Bedeutung der Kandidaten. Die Auszeichnung würdigt Autoren, deren Werk sich durch sprachliche Originalität, gedankliche Tiefe und künstlerische Qualität auszeichnet.
Kann der Georg-Büchner-Preis posthum verliehen werden?
Nein, der Georg-Büchner-Preis wird nicht posthum verliehen. Die Auszeichnung dient dazu, lebende Autoren zu ehren und sie in ihrem weiteren Schaffen zu unterstützen.
Welche Bedeutung hat der Georg-Büchner-Preis für Autoren?
Die Verleihung des Georg-Büchner-Preises gilt als eine der höchsten Anerkennungen für Schriftsteller im deutschsprachigen Raum. Sie bringt nicht nur eine finanzielle Unterstützung, sondern auch eine erhebliche Steigerung der öffentlichen Aufmerksamkeit und Wertschätzung mit sich. Für viele Autoren ist der Preis ein wichtiger Meilenstein in ihrer Karriere.
Gibt es eine öffentliche Veranstaltung zur Preisverleihung?
Ja, die Preisverleihung findet in der Regel im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in Darmstadt statt, bei der der Preisträger eine Rede hält. Diese Veranstaltung wird von Vertretern des literarischen Lebens, der Politik und der Medien besucht und findet große Beachtung in der Öffentlichkeit.
Welche Kritik gibt es am Georg-Büchner-Preis?
Wie bei vielen literarischen Preisen gibt es auch am Georg-Büchner-Preis gelegentlich Kritik, etwa in Bezug auf die Auswahl der Preisträger oder die Ausrichtung der Jury. Diskussionen entstehen oft um die Frage, welche Kriterien ein Werk erfüllen muss, um als preiswürdig angesehen zu werden. Dennoch ist der Preis allgemein hoch angesehen und gilt als wichtige Auszeichnung.
Wer sind einige der berühmten Preisträger des Georg-Büchner-Preises?
Zu den berühmten Preisträgern des Georg-Büchner-Preises gehören unter anderem:
- Günter Grass (1965), bekannt für sein Werk „Die Blechtrommel“.
- Heinrich Böll (1967), der auch den Nobelpreis für Literatur erhielt.
- Elfriede Jelinek (1998), eine weitere Nobelpreisträgerin.
- Rainald Goetz (2015), bekannt für seine innovativen Texte und seine Auseinandersetzung mit der Medienwelt.
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Verfasst von Thomas Löding, LIWI Blog, zuletzt aktualisiert am 19. Juli 2024