Die schwarze Spinne
„Hell glänzten auf dem Tische, frisch gefüllt, die schönen Weinflaschen, zwei glänzende Schinken prangten, (…) und auch die Kännchen mit dem süßen Tee fehlten nicht. So war’s ein schönes Schauen, und doch achteten sich alle desselben wenig, aber alle sahen sich um mit ängstlichen Augen, ob nicht die Spinne aus irgendeiner Ecke glitzere oder gar vom prangenden Schinken herab sie anglotze mit giftigen Augen.“
Der Klassiker von Jeremias Gotthelf, hier in einer ungekürzten Neuausgabe.
Übersicht: Das Wichtigste in Kürze
- Autor: Jeremias Gotthelf (Pseudonym von Albert Bitzius)
- Gattung: Novelle
- Veröffentlichung: 1842
- Epoche: Biedermeier
- Wichtige Figuren: Der Teufel, Christine, Christen, Hans von Stoffeln, Dorfbewohner
- Inhalt in einem Satz: In der Novelle „Die schwarze Spinne“ handelt es sich um einen Dorf, das durch einen Pakt mit dem Teufel und dessen Konsequenzen heimgesucht wird.
Die schwarze Spinne – Zusammenfassung / Inhaltsangabe
Einleitung: Rahmenhandlung Die Novelle beginnt mit einer Taufszene in einem schweizerischen Dorf. Während der Feier erzählt der Großvater den anwesenden Gästen eine unheimliche Geschichte über das Dorf.
Die Bedrohung durch den Ritter In der Vergangenheit wird das Dorf von dem tyrannischen Ritter Hans von Stoffeln bedrängt. Er verlangt, dass die Bauern eine schier unmögliche Aufgabe erfüllen: Sie sollen Bäume pflanzen, die innerhalb kürzester Zeit wachsen und gedeihen müssen. Die verzweifelten Bauern wissen nicht, wie sie dies bewerkstelligen sollen.
Der Pakt mit dem Teufel In ihrer Verzweiflung begegnet eine Bäuerin namens Christine dem Teufel, der als Jäger in grünem Gewand erscheint. Er bietet seine Hilfe an, unter der Bedingung, dass ihm ein ungetauftes Kind übergeben wird. Christine, getrieben von der Notlage, stimmt dem Pakt zu, und der Teufel erfüllt seine Versprechen.
Die schwarze Spinne erscheint Als die Bauern die versprochenen Bedingungen nicht einhalten, erscheint eine schwarze Spinne auf Christines Wange, die schließlich wächst und das Dorf heimsucht. Die Spinne verbreitet Schrecken und Tod, und niemand kann sie aufhalten. Erst durch die Selbstaufopferung eines gläubigen Mannes wird die Spinne besiegt und in einen Fensterpfosten eingeschlossen.
Erneute Bedrohung und endgültige Lösung Jahre später wird der Fensterpfosten bei Renovierungsarbeiten entfernt, und die schwarze Spinne wird erneut freigesetzt. Wieder breitet sich das Unheil aus, bis ein tapferer Bauer die Spinne einfängt und in einem hohlen Baum einschließt. Diese Tat bringt letztlich dauerhaften Frieden ins Dorf.
Schluss: Rückkehr zur Rahmenhandlung Die Erzählung kehrt zur Taufszene zurück, und die Geschichte dient als Warnung vor dem Pakt mit dem Bösen und der Notwendigkeit von Glauben und Zusammenhalt in der Dorfgemeinschaft.
Die schwarze Spinne – Wichtige Charaktere
Christine: Christine ist eine zentrale Figur in der Geschichte. Sie ist eine mutige und entschlossene Bäuerin, die aus Verzweiflung einen Pakt mit dem Teufel eingeht, um ihr Dorf zu retten. Ihre Handlung führt jedoch zur Katastrophe, da sie die Macht des Teufels unterschätzt und die Konsequenzen ihres Handelns nicht vollständig begreift.
Der Teufel: Der Teufel erscheint in der Geschichte als ein Jäger in grünem Gewand. Er bietet den verzweifelten Dorfbewohnern seine Hilfe an, verlangt dafür aber ein ungetauftes Kind. Seine Rolle unterstreicht das zentrale Thema der Novelle: die Verführung durch das Böse und die damit verbundenen Gefahren.
Hans von Stoffeln: Hans von Stoffeln ist der tyrannische Ritter, der die unmöglichen Forderungen an die Dorfbewohner stellt. Er verkörpert die Bedrohung von außen und die Unterdrückung durch höhere Mächte, gegen die die Dorfgemeinschaft sich wehren muss.
Christen: Christen ist einer der Dorfbewohner, der sich tapfer gegen die schwarze Spinne stellt. Er ist ein Symbol für Mut und Aufopferungsbereitschaft, da er sein Leben riskiert, um die Gemeinschaft vor dem Unheil zu bewahren.
Der Großvater: Der Großvater ist der Erzähler der unheimlichen Geschichte in der Rahmenhandlung. Er fungiert als moralische Stimme, die die Zuhörer vor den Gefahren des Paktierens mit dem Bösen warnt und die Bedeutung von Glaube und Gemeinschaft hervorhebt.
Die Dorfbewohner: Die Dorfbewohner sind eine kollektiv wichtige Gruppe, die das Leid und die Herausforderungen teilen. Ihre Reaktionen und Handlungen spiegeln die verschiedenen menschlichen Eigenschaften wie Angst, Mut, Verzweiflung und Hoffnung wider.
Diese Charaktere sind nicht nur entscheidend für den Verlauf der Handlung, sondern auch für die Vermittlung der moralischen und religiösen Botschaften, die Jeremias Gotthelf in seiner Novelle „Die schwarze Spinne“ thematisiert.
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Verfasst von Thomas Löding, LIWI Blog, zuletzt aktualisiert am 02. Juni 2024