Walden oder Leben in den Wäldern
„Tatsächlich hat der arbeitende Mensch Tag für Tag keine Zeit zur inneren Läuterung. Es ist ihm unmöglich die menschlichen Beziehungen zu den Menschen zu unterhalten. Seine Arbeit würde auf dem Markte im Preise sinken. Er hat nur Zeit eine Maschine zu sein.“
In Thoreaus berühmtem Klassiker „Walden“ sind Antworten auf zwei sehr moderne Fragen enthalten: Wie lebe ich mein Leben, wenn ich angesichts der Corona-Pandemie in Quarantäne, Isolation oder Kontaktreduzierung gehen muss? Und wie kann ich angesichts des Klimawandels ein nachhaltiges Leben führen, ohne überflüssigen Konsum, und in Einklang und Harmonie mit der Natur glücklich werden?
Walden – Standort der Hütte
In diesem Video zeigt uns Michael Mitchell vom Walden Pond State Reservat den Standort von Thoreaus ursprünglicher Hütte und spricht über sein Leben im Wald.
Walden – Inhalt
„Walden; or, Life in the Woods“ ist ein 1854 veröffentlichtes Werk des amerikanischen Transzendentalisten Henry David Thoreau. Es ist eine Mischung aus Memoir, philosophischer Abhandlung und einer Anleitung zum einfachen Leben in der Natur. Das Buch beschreibt Thoreaus zweijährigen Aufenthalt in einer selbstgebauten Hütte am Walden-See, die sich auf dem Grundstück seines Freundes und Mentors Ralph Waldo Emerson nahe Concord, Massachusetts, befindet. Thoreau reflektiert über Naturbeobachtungen, persönliche Unabhängigkeit, Spiritualität und die Notwendigkeit eines einfachen, selbstbestimmten Lebens.
Hintergrund und Zielsetzung
Thoreaus Rückzug in die Natur war ein bewusstes Experiment, um herauszufinden, ob man durch die Reduktion auf das Wesentliche ein erfülltes Leben führen kann. Er wollte sich von der „Überzivilisation“ entfernen und eine direkte Verbindung zur Natur herstellen, in der Hoffnung, Klarheit über die Gesellschaft und das menschliche Dasein zu erlangen. Dieses Experiment war stark von der transzendentalistischen Philosophie beeinflusst, die das spirituelle Wachstum und die Nähe zur Natur als essenziell für das menschliche Leben ansieht.
Struktur und Themen
Walden ist in verschiedene Kapitel unterteilt, die sich mit spezifischen Aspekten von Thoreaus Leben und Gedanken während seiner Zeit am See befassen. Im Folgenden eine detaillierte Übersicht der Hauptkapitel:
1. Economy (Wirtschaft)
Im ersten und längsten Kapitel beschreibt Thoreau sein Experiment und legt detailliert dar, wie er seine einfache Lebensweise umsetzte. Er erklärt, wie er sein Haus baute und die grundlegenden Lebensbedürfnisse (Essen, Kleidung, Unterkunft, Brennstoff) sicherstellte. Thoreau betont die spirituellen Vorteile eines reduzierten Lebensstils und dokumentiert akribisch seine Ausgaben, um zu zeigen, wie wenig man tatsächlich zum Leben benötigt. Die gesamten Kosten für den Bau seines Hauses betrugen 28,12 US-Dollar, was für ihn eine Lektion in „ökonomischer“ Lebensführung war.
2. Where I Lived, and What I Lived For (Wo ich lebte und wofür ich lebte)
In diesem Kapitel reflektiert Thoreau über seine Entscheidung, Walden als seinen Rückzugsort zu wählen, und philosophiert über die Bedeutung eines befreiten Lebens ohne gesellschaftliche Verpflichtungen. Er erklärt, dass er sich bewusst vom gesellschaftlichen Leben, symbolisiert durch die Post und das tägliche Getriebe, distanziert hat, um eine tiefere Verbindung zur Natur und zu sich selbst zu finden.
3. Reading (Lesen)
Thoreau lobt die Lektüre klassischer Literatur und hebt die Bedeutung von intellektueller und moralischer Erziehung hervor. Er beklagt die Oberflächlichkeit der populären Literatur seiner Zeit und äußert die Hoffnung, dass jede Gemeinde in Neuengland eines Tages weise Männer hervorbringen wird, die die Gemeinschaft erheben und bereichern.
4. Sounds (Geräusche)
Thoreau beschreibt die Klänge, die ihn umgeben, als eine Quelle der ständigen Überraschung und Freude. Vom Läuten der Kirchenglocken über das Krähen der Hähne bis hin zu den nächtlichen Geräuschen der Wildtiere nimmt er die Geräusche des Lebens in Walden als eine tiefgehende Bereicherung wahr. Er hebt hervor, wie die Wahrnehmung der Natur eine tiefe innere Zufriedenheit bringen kann.
5. Solitude (Einsamkeit)
In diesem Kapitel setzt sich Thoreau mit der Einsamkeit auseinander und stellt fest, dass sie für ihn keine Last, sondern eine Bereicherung ist. Einsamkeit ist für ihn ein Zustand der inneren Offenheit und Reflexion, der ihm ermöglicht, sich selbst und die Natur auf eine tiefere Weise zu erfahren.
6. Visitors (Besucher)
Trotz seiner Vorliebe für Einsamkeit beschreibt Thoreau auch seine Freude an Gesellschaft und erwähnt die verschiedenen Besucher, die ihn während seines Aufenthalts aufsuchten. Besonders hebt er die Begegnung mit dem kanadischen Holzfäller Alec Thérien hervor, der trotz seiner einfachen Lebensweise eine tiefere Verbindung zur Natur hat.
7. The Bean-Field (Das Bohnenfeld)
Thoreau beschreibt seine Tätigkeit als Landwirt und reflektiert darüber, wie das Pflanzen und Ernten von Bohnen ihn sowohl physisch als auch spirituell bereicherte. Er zieht Vergleiche zwischen dem Wachstum der Pflanzen und seinem eigenen inneren Wachstum während seiner Zeit in der Natur.
8. The Ponds (Die Teiche)
Thoreau beschreibt ausführlich die Teiche rund um Walden, darunter den Walden-Teich selbst sowie Flint’s Pond und White Pond. Besonders betont er die Reinheit und Klarheit dieser Gewässer, die für ihn eine metaphorische Bedeutung haben und den menschlichen Geist symbolisieren.
9. Higher Laws (Höhere Gesetze)
Thoreau beschäftigt sich mit der moralischen Frage des Fleischverzehrs und der Jagd. Er argumentiert, dass ein Mensch, der auf den Konsum von Fleisch verzichtet und seine Begierden zügelt, eine höhere Form der Existenz erreicht. In diesem Zusammenhang spricht er auch über seine Überzeugungen zu Mäßigkeit, Keuschheit und Arbeitsethik.
10. Spring (Frühling)
Der Frühling symbolisiert in Walden die Wiedergeburt der Natur und des Menschen. Thoreau beschreibt die Rückkehr des Lebens in die Landschaft und die Freude, die er empfindet, wenn er die Veränderung der Jahreszeiten beobachtet. Diese Erneuerung der Natur ist für ihn auch ein Zeichen der spirituellen Erneuerung.
11. Conclusion (Schlussfolgerung)
Im letzten Kapitel hebt Thoreau die Bedeutung individueller Freiheit und Selbstbestimmung hervor. Er kritisiert die Konformität der Gesellschaft und fordert dazu auf, den eigenen Weg zu finden und nicht den Erwartungen anderer zu folgen. Sein berühmtes Zitat „Wenn ein Mensch nicht im Gleichschritt mit seinen Gefährten marschiert, liegt das vielleicht daran, dass er einen anderen Trommler hört“ fasst die zentrale Botschaft des Buches zusammen
Walden – Themen
Selbstgenügsamkeit: Ein zentrales Thema in Walden ist Thoreaus Ablehnung der Abhängigkeit von anderen Menschen. Obwohl er die Bedeutung von Gesellschaft und Freundschaft anerkennt, sieht er darin kein zwingendes Bedürfnis für sein tägliches Leben. Seine Vorstellung von Selbstgenügsamkeit umfasst nicht nur wirtschaftliche Unabhängigkeit, sondern auch eine spirituelle Dimension. Er setzt sich dafür ein, dass der Einzelne in der Lage sein sollte, sowohl materiell als auch geistig auf sich selbst gestellt zu sein. Diese Philosophie der Selbstgenügsamkeit basiert auf den Lehren des Transzendentalismus, die auch in Ralph Waldo Emersons Essay „Self-Reliance“ dargelegt werden.
Einfachheit: Thoreaus Vorliebe für ein einfaches Leben zieht sich durch das gesamte Werk. Er argumentiert, dass man sich durch die Reduktion auf das Wesentliche von unnötigen Verpflichtungen und materiellem Überfluss befreien kann. In Walden zeigt er, wie er Kleidung flickt, anstatt neue zu kaufen, seinen Konsum minimiert und auf seine Freizeit sowie auf sich selbst setzt, um seine Bedürfnisse zu befriedigen. Thoreaus Einfachheit zielt nicht nur auf materielle Entbehrung ab, sondern ist auch eine geistige Haltung, die zu mehr innerer Zufriedenheit führen soll.
Fortschritt: Thoreau hinterfragt den weit verbreiteten Glauben, dass technologischer oder gesellschaftlicher Fortschritt automatisch zu einem besseren Leben führt. Für ihn kann äußere Verbesserung nicht zu innerem Frieden und Zufriedenheit führen. Er kritisiert die materialistische Sichtweise der Gesellschaft seiner Zeit, in der Fortschritt oft nur als wirtschaftlicher oder technischer Fortschritt verstanden wird. Stattdessen plädiert Thoreau für einen inneren Fortschritt, der auf der Entwicklung des Geistes und des Charakters basiert.
Das Bedürfnis nach spirituellem Erwachen: In Walden wird spirituelles Erwachen als eine Voraussetzung dafür betrachtet, die wahren Wahrheiten des Lebens zu erkennen. Für Thoreau ist es der Schlüssel, um die Oberflächlichkeit des alltäglichen Lebens zu überwinden und eine tiefere Verbindung zu sich selbst und der Natur herzustellen. Dieses Erwachen steht im Zentrum seiner Philosophie und dient als Grundlage für die anderen Themen im Buch. Thoreau sieht das Leben als eine ständige Suche nach Erkenntnis und Weisheit, die durch Meditation, Kontemplation und einen einfachen Lebensstil erreicht wird.
Der Mensch als Teil der Natur: Thoreau betrachtet den Menschen nicht als von der Natur getrennt, sondern als integralen Bestandteil von ihr. In Walden erforscht er die Verbindung zwischen der natürlichen Welt und den menschlichen Gefühlen, Gedanken und Erfahrungen. Er zeigt, wie die Natur als Spiegel der menschlichen Seele fungiert und wie man durch die Auseinandersetzung mit ihr zu einem tieferen Verständnis des eigenen Lebens gelangen kann.
Die Natur als Spiegel der menschlichen Emotionen: Thoreau sieht in der Natur einen direkten Bezug zu menschlichen Emotionen und Empfindungen. Das sich ständig wandelnde Spiel der Jahreszeiten, die Flora und Fauna sowie die unberührte Landschaft am Walden-Teich dienen ihm als Mittel zur Reflexion und Selbstbetrachtung. Er beschreibt, wie die Natur ihm nicht nur Trost, sondern auch Inspiration und Einsicht bietet.
Der Staat als ungerecht und korrupt: Thoreau äußert in Walden eine scharfe Kritik am Staat, den er als ungerecht und korrupt ansieht. Er lehnt die staatliche Autorität ab, insbesondere in Fragen der moralischen und persönlichen Freiheit. Dies spiegelt sich auch in seinen anderen Schriften wider, wie etwa in seinem Essay „Civil Disobedience“, in dem er den gewaltfreien Widerstand gegen ungerechte Gesetze propagiert.
Meditation: Thoreau war ein Verfechter der Meditation und beschreibt die Vorteile, die sie für das geistige Wohlbefinden mit sich bringt. Meditation half ihm, Klarheit zu erlangen und sich von den Ablenkungen der modernen Welt zu distanzieren. In Walden hebt er die Bedeutung von innerer Ruhe und Reflexion hervor, die durch die Natur und die Abgeschiedenheit gefördert wird.
Geduld: Thoreau erkennt, dass die von ihm in Walden angewandten Methoden nicht sofort umgesetzt oder von der Gesellschaft akzeptiert werden. Er versteht, dass echter Wandel Zeit benötigt, und er zeigt eine bewusste Ablehnung von Kompromissen. Sein Aufenthalt am Walden-Teich ist nicht nur eine persönliche Erfahrung, sondern auch ein Versuch, eine tiefere Transformation der Welt um ihn herum anzustoßen, auch wenn diese Veränderungen langsam eintreten.
Walden – Stil
Der Stil und die Analyse von Walden beschäftigen seit langer Zeit Literaturkritiker und Wissenschaftler, und es gibt zahlreiche Aufsätze und Artikel zu diesem Werk von Henry David Thoreau. Die detaillierte Schilderung seiner Zeit in den Wäldern, kombiniert mit seiner vielseitigen Schreibweise, macht das Buch zu einem zentralen Werk der amerikanischen Literatur.
Thoreaus Schreibstil in Walden wurde als eine Mischung aus Einfachheit und Komplexität beschrieben. Kritiker wie Nicholas Bagnall haben seine Beschreibungen der Natur als „lyrisch“ und „genau“ bezeichnet, während andere wie Henry Golemba hervorheben, dass Thoreaus Stil eine Natürlichkeit besitzt, die die Schönheit und den Rhythmus der Natur einfängt. Diese Lyrik ist nicht nur auf den Inhalt beschränkt, sondern zeigt sich auch in der Struktur seiner Sätze, die oft lang und verschachtelt sind, aber dennoch eine klare Botschaft transportieren. Thoreau gelingt es, seine Worte so zu wählen, dass sie bestimmte Stimmungen hervorrufen. Ein Beispiel dafür ist seine Beschreibung der Stille in der Natur – Leser können die friedliche Atmosphäre beinahe selbst erleben.
Ein weiteres zentrales Merkmal von Walden ist die konstante Rückbesinnung auf die Natur. Thoreau versucht, die Unmittelbarkeit und Echtheit seiner Erfahrungen mit der Natur auf die Leser zu übertragen. Durch seine präzisen Schilderungen von Landschaften, Tieren und Wetterphänomenen vermittelt er die enge Verbindung, die er während seiner Zeit am Walden-Teich zu seiner natürlichen Umgebung entwickelt hat.
Thoreaus Werk steht in enger Verbindung mit dem Transzendentalismus, und sein Mentor Ralph Waldo Emerson hat einen großen Einfluss auf ihn ausgeübt. Dennoch behaupten viele Kritiker, dass Thoreau nicht einfach nur Emersons Gedanken kopierte. Der Literaturkritiker John Brooks Moore etwa hebt hervor, dass Thoreau zwar von Emerson gelernt hat, aber eine eigenständige, sogar dominantere Rolle in ihrer intellektuellen Beziehung einnahm. Es lassen sich zwar Spuren von Emersons Philosophie in Thoreaus Werken finden, doch Thoreau entwickelt eine eigenständige und tiefere Verbindung zur Natur, die über Emersons Ideen hinausgeht.
Zusätzlich zur Beziehung mit Emerson wird oft der Einfluss des schottischen Schriftstellers Thomas Carlyle hervorgehoben. Besonders Carlyles Werk Sartor Resartus (1831), in dem Kleidung als Metapher für äußere und innere Veränderung dient, spiegelt sich in Walden wider. Thoreau verwendet ähnliche erweiterte Metaphern, um die Entwicklung und Transformation des Individuums zu beschreiben.
Ein weiterer bedeutender Aspekt von Walden ist Thoreaus Einsatz biblischer Anspielungen. Solche Verweise geben dem Werk eine zusätzliche Dimension und appellieren an die Leser, die mit der Bibel als einer Quelle universeller Wahrheit vertraut sind. Ein prominentes Beispiel ist die Anspielung auf das Evangelium nach Lukas (15,11-32), in der Thoreau den Walden-Teich als tot und wieder lebendig beschreibt. Diese Personifizierung des Teiches deutet auf den Prozess von Tod und Wiedergeburt hin, was Thoreau als Metapher für die Selbstveränderung des Menschen nutzt. Hierdurch verstärkt er seine Botschaft der inneren Erneuerung und der Suche nach einem authentischeren Leben.
Thoreaus Stil in Walden ist also eine Mischung aus dichterischer Präzision, philosophischer Tiefe und einem starken Fokus auf die Natur. Dies macht das Werk zu einer vielschichtigen Lektüre, die sowohl intellektuell als auch emotional ansprechend ist. Der Gebrauch von Metaphern, Symbolen und biblischen Verweisen unterstreicht seine Absicht, den Leser zur Reflexion über das eigene Leben und dessen Verbindung zur Natur anzuregen.
Walden – Zitate:
„Die meisten Menschen sind, selbst in diesem verhältnismäßig freien Lande, aus reiner Unwissenheit und Verblendung so sehr durch die künstlichen Sorgen und die überflüssigen, groben Arbeiten des Lebens in Anspruch genommen, daß seine edleren Früchte nicht von ihnen gepflückt werden können. Ihre Finger sind durch übermäßige Arbeit zu plump geworden, sie zittern zu sehr bei solchem Beginnen. Tatsächlich hat der arbeitende Mensch Tag für Tag keine Zeit zur inneren Läuterung. Es ist ihm unmöglich die menschlichen Beziehungen zu den Menschen zu unterhalten. Seine Arbeit würde auf dem Markte im Preise sinken. Er hat nur Zeit eine Maschine zu sein.“
(S. 23)
„Die kostbarsten Eigenschaften unseres Wesens können, wie der Flaum der Früchte, nur durch die zarteste Behandlung erhalten bleiben. Doch wir behandeln weder uns selbst noch die andern so zartfühlend.“
(S.23)
„Ihr macht Euch krank, damit Ihr etwas für Eure kranken Tage zusammenspart…“
(S.24)
„Seht nur, wie er sich bückt und kriecht, wie er sich planlos den lieben langen Tag quält, er der weder unsterblich noch göttlich ist, sondern nur der Gefangene und Sklave des Bildes, das er von sich selbst entwarf, und das auf seinen Taten fußt. Die öffentliche Meinung ist ein schwacher Tyrann im Vergleich zu unserer eigenen Privatmeinung. Was ein Mensch von sich selbst denkt, das ist es, wodurch sein Schicksal bestimmt oder vielmehr prophezeit wird.“
(S.24)
„Was alte Leute für unausführbar halten, wir versuchen es, wir finden, daß es ausgeführt werden kann. Alte Taten für alte Leute, neue Taten für die neuen!“
(S.25)
„In Hinsicht auf Luxus und Bequemlichkeit haben die Weisesten immer ein einfacheres und armseligeres Leben geführt als die Armen. Niemals war jemand an weltlichen Gütern ärmer, an inneren Gütern reicher als die alten Philosophen in China, Indien, Persien und Griechenland. Wir wissen nicht viel über sie. Merkwürdig ist, daß wir überhaupt so viel über sie wissen. Dasselbe gilt von den neueren Reformatoren und Wohltätern ihrer Völker. Nur wer den freien Blick besitzt, den freiwillige Armut eröffnet, kann unparteiisch und weise das menschliche Leben betrachten.“
(S.26)
Walden – Buch
Henry D. Thoreau.
Walden oder Leben in den Wäldern.
Übersetzt von Wilhelm Nobbe.
Engl. Originaltitel: Walden; or, Life in the Woods. Ticknor and Fields, Boston 1854.
Erstdruck der Übersetzung von Wilhelm Nobbe: Diederichs Verlag, Jena 1905.
Durchgesehener Neusatz, diese Ausgabe folgt: Diederichs Verlag, Jena 1922.
Neuausgabe, LIWI Verlag, Göttingen 2020.
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Verfasst von Thomas Löding, LIWI Blog, zuletzt aktualisiert am 17. September 2024