Medea

„Denn wenn das Unglück dem Verbrechen folgt,
Folgt öfter das Verbrechen noch dem Unglück.
Was ist’s denn auch zu leben?
Ich wollt‘, mein Vater hätte mich getötet,
Da ich noch klein war,
Noch nichts, wie jetzt, geduldet,
Noch nichts gedacht – wie jetzt.“
(Zitat S. 82 in diesem Buch)

Das Drama „Medea“ bildet den dritten Teil von Grillparzers Trilogie „Das goldene Vließ“. Es zählt heute zu den meistgelesenen und meistgespielten Werken des Autors. Hier liegt das 1821 erstmals am Wiener Burgtheater aufgeführte Werk in einer Taschenbuch-Neuausgabe vor.

Häufige Fragen

1. Wer ist der Autor von „Medea“?
Franz Grillparzer (1791–1872) war ein österreichischer Dramatiker und einer der bedeutendsten Dichter des Wiener Biedermeier. Seine Werke sind bekannt für die tiefgründige psychologische Zeichnung seiner Charaktere und die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und individuellen Konflikten.

2. Wann wurde „Medea“ veröffentlicht?
„Medea“ wurde 1823 geschrieben und erstmals 1826 in Wien aufgeführt. Die Veröffentlichung des Textes erfolgte im selben Jahr.

3. Was ist das Hauptthema von „Medea“?
Das Hauptthema ist der tragische Konflikt zwischen Liebe, Verrat und Rache, eingebettet in die Geschichte der Medea, die ihren Ehemann Jason für dessen Untreue und den Verrat an ihr und ihren Kindern bestraft. Grillparzer fokussiert auf die psychologische Tiefe und die emotionalen Konflikte seiner Hauptfigur.

Inhalt und Struktur

4. Wie ist „Medea“ strukturiert?
„Medea“ ist ein klassisches Drama in fünf Akten, das die strenge Form des antiken griechischen Theaters mit Elementen des romantischen Dramas verbindet. Grillparzer passt die antike Sage für sein Publikum an und konzentriert sich dabei besonders auf die innere Welt und die Motivationen seiner Figuren.

5. Wer sind die Hauptfiguren in „Medea“?
Die zentralen Figuren sind Medea, eine Zauberin aus Kolchis, die nach der Flucht mit Jason nach Korinth kommt; Jason, ihr Ehemann, der sie für die Tochter des Königs von Korinth verlässt; Kreon, der König von Korinth; und die Kinder von Medea und Jason.

Interpretation und Bedeutung

6. Welche Bedeutung hat die Figur der Medea in Grillparzers Drama?
Medea wird als zerrissene Figur dargestellt, die zwischen ihrer Liebe zu Jason und dem Verlangen nach Rache für seinen Verrat schwankt. Grillparzer beleuchtet die menschlichen Abgründe und die tragische Unausweichlichkeit ihrer Entscheidungen.

7. Wie unterscheidet sich Grillparzers „Medea“ von anderen Adaptionen der Medea-Sage?
Grillparzer legt einen besonderen Fokus auf die psychologischen Aspekte und die inneren Konflikte der Charaktere. Seine Medea ist nicht nur eine rächende Zauberin, sondern eine tief verletzte und zutiefst menschliche Figur, was eine differenzierte moralische Bewertung ihrer Taten ermöglicht.

Rezeption und Einfluss

8. Wie wurde „Medea“ von der Öffentlichkeit und Kritik aufgenommen?
„Medea“ erfuhr eine gemischte Rezeption, wobei die psychologische Tiefe und die Sprachgewalt Grillparzers gelobt wurden, die Darstellung der brutalen Rache Medeas jedoch auch Kontroversen auslöste. Heute gilt das Werk als Meisterwerk des deutschsprachigen Dramas.

9. Welchen Einfluss hatte „Medea“ auf die Literatur und Kultur?
Grillparzers „Medea“ beeinflusste die literarische Darstellung starker weiblicher Charaktere und trug zur weiteren Auseinandersetzung mit der antiken Mythologie in der Literatur bei. Das Drama wird als wegweisend für die Entwicklung des psychologischen Dramas im 19. Jahrhundert angesehen.

Franz Grillparzer.
Medea.
Trauerspiel in fünf Aufzügen.
Erstdruck in: Franz Grillparzer: Das goldene Vließ. Wallishauser Verlag, Wien 1822.
Uraufführung als 3. Teil der Trilogie „Das goldene Vließ“ am 26./27.3.1821 am Wiener Burgtheater.
Durchgesehener Neusatz, der Text dieser Ausgabe folgt: Reclam Verlag, Stuttgart 1994.

Vollständige Neuausgabe, LIWI Verlag, Göttingen 2022.
LIWI Literatur- und Wissenschaftsverlag

EAN: 9783965425408
ISBN: 3965425404
Paperback.
2022 – 108 Seiten

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