Das blaue Mal
„Gutes Land, in das Sie fahren, Herr, nur zu viel verdammte Neger! Wenn wir da für je zehn von den schwarzen Teufeln einen Dutchman von euerer blonden Sorte hätten, wär’s Paradies. Ein gesegnetes Land, Sir, dieses Georgia, das Juwel des Südens, und damit das Juwel der Welt überhaupt!“
Bereits 1922 erschien der antirassistische Roman des österreichischen Schriftstellers Hugo Bettauer (1872-1925). Bettauer wandte sich mit diesem Roman sowie seinen journalistischen Texten immer wieder gegen den aufkommenden Rassismus und die sexuelle Doppelmoral seiner Zeitgenossen und zählte zu den umstrittensten, zugleich aber auch meistgelesenen Schrifstellern seiner Zeit. Nach einer wochenlangen Medienkampage wurde Bettauer am 25. März 1925 in seiner Redaktion ermordet. Der Täter, ein ehemaliges NSDAP-Mitglied, wurde bereits nach einem 18monatigen Psychatrieaufenthalt wieder entlassen. Die Themen Bettauers sind stets aktuell geblieben und werden auch heute viel gelesen.
Hugo Bettauer.
Das blaue Mal.
Der Roman eines Ausgestoßenen.
Erstdruck: Gloriette-Verlag, Wien 1922.
Vollständige Neuausgabe, Göttingen 2019.
LIWI Literatur- und Wissenschaftsverlag
EAN: 9783965421202